Mehr Geld für Hypo-Südosteuropatöchter

Das Londoner Investmenthaus Millhouse Capital hat am Dienstag angekündigt, sein Kaufangebot für die Hypo-Südosteuropatöchter „unter gewissen Umständen“ zu erhöhen. Die Rede ist von bis zu 500 Mio. Euro. Insgesamt soll es sieben Interessenten geben.

Ein Verkauf der Südosteuropa-Töchter der notverstaatlichten Hypo Alpe Adria könnte mehr Geld in die österreichische Staatskasse spülen als bisher erwartet. „Unter gewissen Umständen sind wir bereit, unser Angebot zu erhöhen und den Buchwert der Bank von 500 Millionen Euro zu bezahlen“, sagte ein Sprecher des Investmenthauses gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage auf dem Balkan galt ein Verkaufserlös für Österreich in dieser Höhe bisher als unrealistisch.

Finanzministerium: Laufender Bieterprozess

Das dem deutschen Geschäftsmann Ralf Dodt gehörende Investmenthaus bot nach eigenen Angaben bisher 200 Millionen Euro.Darüber hinaus sei Millhouse bereit, Garantien in Höhe von einer Milliarde Euro für ausstehende Kredite der österreichischen Bank zu übernehmen. Das österreichische Finanzministerium wollte das Angebot von Millhouse nicht kommentieren. „Es handelt sich um einen laufenden Bieterprozess und für den Verkaufsprozess ist die Bank selbst zuständig“, sagte eine Sprecherin. Von der Hypo war vorerst keine Stellungnahme zu erhalten.

Insgesamt sieben Bewerber

Im Rennen um die zum Verkauf stehenden Südosteuropa-Töchter der Hypo galten zuletzt der amerikanische Finanzinvestor Advent und ein bulgarisch-russisches Konsortium als Favoriten. Insgesamt gebe es sieben Bewerber für das gesamte Balkangeschäft oder für Teile davon, sagten kürzlich zwei mit dem Vorgang vertraute Personen zu Reuters. Advent bietet zusammen mit der auf Osteuropa spezialisierten Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD). Das Konsortium werde von dem Unternehmer Denis Barekow angeführt und von der russischen Bank VTB unterstützt.

Die 2009 notverstaatlichte ehemalige BayernLB-Tochter muss sich auf Geheiß der EU-Kommission im Zuge ihrer Abwicklung bis Mitte 2015 von ihren Töchtern in der Slowakei, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro trennen. Um einen Verkauf zu erleichtern, wurden faule Kredite in die Hypo-Abbaugesellschaft transferiert. Das Balkan-Geschäft gilt nun als einziger werthaltiger Teil der Bank. Die Abbaugesellschaft bleibt beim österreichischen Staat. Eine Entscheidung über den Verkauf könnte bis Ende August fallen.