Landesmuseum: Jerger will rasche Lösung

Nach der Überschwemmung im Landesmuseum sollen Gutachter klären, wie hoch der Schaden an hunderten historischen Büchern ist. Museumsdirektor Thomas Jerger will eine schnelle Lösung und sieht mehrere Optionen. Montag und Dienstag finden im Museum Lokalaugenscheine statt.

Es sind historisch sehr wertvolle Bücher, einige sogar aus aus dem 17. Jahrhundert, die jetzt durch den Wassereintritt in die Bibliothek völlig druchnässt sind. Das Papier reißt, die Ledereinbände wölben sich, jetzt müsse schnell ein Kühllager gefunden werden. Der Direktor des Landesmuseums, Thomas Jerger: „Die müssen gefriergetrocknet werden. Da gibt es einen speziellen Ablauf, den wir jetzt einleiten werden. Und auch die Bücher werden wir in den nächsten Tagen entsprechend in ein Kühlhaus bringen, wo wir sie weiter lagern.“ Laut Jerger sei es ein „verflixter Schicksalsschlag.“

Auf die Frage, weshalb man die Bücher gefriertrocknen müssen, antwortet Jerger: „Die Situation muss auf der einen Seite erst mal stabilisiert werden. Aber der natürlich viel wichtigere Punkt, ist eine massive Schimmelbildung, die natürlich durch die Feuchtigkeit erfolgen kann.“

Mehrere Varianten

Jerger fordert eindringlich, eine politische Lösung, wie es mit dem Landesmuseum überhaupt weitergehen soll. Eine Variante: Kleinausstellungen während der Renovierungszeit, oder überhaupt das Landesmuseum während der Umbauarbeiten für mehrere Jahre zu schließen. Dieser Umbau des Landesmuseums würde elf Millionen Euro kosten, das Zentraldepot in Maria Saal weitere neun Millionen Euro.

Jerger räumt ein: „Die grundsätzliche Frage wird sein: Sollen wir weiterhin das Baustellen- und Ausstellungsprogramm gestalten oder eben nicht. Wir haben dieses Jahr auch noch zwei kleinere Ausstellungen aus den eigenen Beständen geplant und das sind jetzt alles Entscheidungen, die in den nächsten Tagen getroffen werden müssen. Es geht darum, ob wir das durchführen sollen oder nicht.“

Zeitplan klar ausgelegt

Der Direktor zur ursprünglich geplanten Vorgangsweise: „Nach unseren Zeitplänen wäre eigentlich geplant, dass wir das Landesmuseum 2018 und 2019 mit der Neugestaltung der Dauerausstellungen wieder eröffnen. Dazu braucht es aber die Entscheidungen und wenn man komplett schließt, dann heißt das über mehrere Jahre: Kein Landesmuseum in Klagenfurt.“ Das Landesmuseum und seine finanziellen Probleme sind bereits bekannt: Erst vor wenigen Wochen gingen bei einem großen Hagelunwetter etwa 60 neue Fenster an der Nordseite des Gebäudes, zu Bruch.

Für Montagmittag ist im Landesmuseum ein Lokalaugenschein mit Experten geplant. Die Bücher werden danach zur Gefriertrocknung abtransportiert. Ein Bibliothekar soll dabei den Schaden schätzen, Museumsdirektor Christian Jerger und Kulturreferent Christian Benger sind dabei. Für Dienstag ist dann ein Treffen der politischen Vertreter vorgesehen. Benger soll dabei mit der Finanzreferentin und LIG-Verantwortlichen Gaby Schaunig (SPÖ) zusammentreffen. Zu den kolportieren Umbaukosten von 20 Mio. Euro sagte Schaunig, Jerger müsse Pläne auf den Tisch legen. Eine Frage des Depots sei davon getrennt, man müsse eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung entwickeln, so Schaunig.

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