Mehr Zusatzangebote für Gäste gefordert

Was machen Urlauber in Kärnten, wenn kein Badewetter herrscht? Touristiker fordern mehr Investitionen in die Basis-Infrastruktur wie Rad- und Wanderwege sowie Angebote, die als Alternative zum Baden genutzt werden können.

Der Urlauberschichtwechsel bringt an diesem Wochenende neue Gäste nach Kärnten. Auch wenn die Vorsaison sehr erfreulich war, das durchwachsene Wetter im Juli führt den Touristikern wieder vor Augen, dass Kärnten noch immer deutliche Schwächen in der Basisinfrastruktur hat. Denn den klassischen Badegast, der in den letzten Jahrzehnten nur das Strandbad besuchte, gibt es so gut wie nicht mehr. Daher sei es wichtig, Alternativangebote zu bieten, so Kärnten Werbung Geschäftsführer Christian Kresse. Die Gäste bleiben immer kürzer, das Angebot halte mit der Nachfrage nicht Schritt.

Kärnten fast Schlusslicht bei Radinvestitionen

Zum Vergleich: Sechs Millionen Euro investiert Wien pro Jahr in das Fahrradwegenetz, viereinhalb Millionen die Steiermark, zehn Millionen Euro Oberösterreich, so eine Erhebung des Verkehrsministeriums. Kärnten ist dabei mit zwei Millionen Euro pro Jahr beinahe Schlusslicht, nur das Burgenland gibt noch weniger aus. Für Kärnten-Werbung Chef Christian Kresse sei diese Entwicklung fatal, denn die Gäste von heute setzen immer mehr auf Bewegungsurlaub: „Heute sucht man geistige Erholung, ist aktiv, macht im Urlaub viel und ist flexibel. Im Durchschnitt fährt ein Urlauber dreimal pro Woche mit dem Rad.“

„Kärnten als eine Region vermarkten“

Als Kärntner Vorzeigebeispiel wird von den Touristikern der Alpe-Adria-Trail genannt - ein Weitwanderweg mit 43 Etappen. Solche Angebote seien notwendig, um Gästen auch künftig Kärnten als Urlaubsland schmackhaft zu machen. Die Politik sei gefordert, in Basisinfrastrukturen zu investieren, sagte der Sprecher der Tourismusverbände, Markus Ronacher.

Mit dem Geld, das den neu geschaffenen Verbänden zur Verfügung steht, würde es alleine nicht gehen, so Ronacher: „Es geht nur gemeinsam. Die Tourismusverbände wurden gegründet, wir wollen intensiv mit der Kärnten Werbung zusammenarbeiten. Kärnten kann sich nur gemeinsam als große Region vermarkten.“ Aber nicht nur öffentliche Infrastruktur, auch eine breite Angebotspalette der Tourismusbetriebe sei notwendig, um Gäste halten zu können.