Bankräuber zu vier Jahren Haft verurteilt
Der zweifache Familienvater zeigte sich vor dem Schöffensenat geständig und reumütig: „Ich wollte meine Spielsucht vor meiner Familie verbergen, ich wollte sie nicht verlieren.“ Mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen erklärte der Angeklagte, was ihn, den bisher unbescholtenen Familienvater, zum schweren Betrug an Freunden und zu drei Banküberfällen trieb. Seine Ehefrau saß als Zuhörerin im Gerichtssaal. Sie habe von alldem nichts gewusst und geglaubt, er sei als Student auf der Uni - stattdessen habe er Geld im Wettlokal verspielt, so der 33-Jährige.
Staatsanwalt und Richter: „Schwerstkriminalität“
Staatsanwältin Sandra Agnoli und Richter Uwe Dumpelnik sprachen während des Prozesses freilich von „Schwerstkriminalität“. Mit dem Versprechen, das Geld mit gut 30 Prozent Gewinn zu veranlagen, lockte der 33-Jährige Freunden und Bekannten rund 100.000 Euro heraus. Kleine Beträge habe er dann auch zurückgegeben, doch irgendwann seien seine Freunde misstrauisch geworden. „Als es ans Rückzahlen ging, habe ich keinen anderen Ausweg mehr gewusst“, so der Angeklagte vor Gericht. Der „Ausweg“ waren Banküberfälle. Im November 2012 stürmte der Mann maskiert in eine Filiale in Krumpendorf, bedrohte die Bankangestellten mit einer Spielzeugpistole und flüchtete zu Fuß mit 51.000 Euro Beute.
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Bei Kleidungswechsel beobachtet: Festnahme
Ein kleiner Teil ging an seine Gläubiger, den großen Rest verspielte der Mann. Im Februar dieses Jahres verübte er dann den nächsten Überfall auf eine Bank am Kreuzbergl in Klagenfurt. Weil sich die Angestellte wehrte und laut schrie, blieb es beim Versuch. Nur einen Monat später versuchte er sich an der dritten Bank: wie zuvor maskiert und mit einem Spielzeugrevolver in der Hand. Nach der Tat wechselte der 33-Jährige in einem Kindergarten die Kleidung und wurde dabei erkannt. Beim Nachhausekommen wartete bereits die Polizei auf ihn, die Handschellen klickten. Von Anfang an zeigte sich der Mann vollinhaltlich geständig - dies und den bisher unbescholtenen Lebenswandel wurden vom Schöffensenat als Milderungsgründe gewertet. Das Urteil, vier Jahre Haft, nahm der Angeklagte an.
Entschuldigung bei seinen Opfern
Sein Schlusswort, wieder mit Tränen in den Augen: Er wolle sich bei allen Opfern aufrichtig und wenn möglich persönlich entschuldigen. Das würde zumindest ihm helfen, sagte er - und im Gefängnis werde er eine Spielsucht-Therapie machen.