Kindergärten sollen „männlicher“ werden

Nur 30 Männer sind beim Land Kärnten als pädagogische Fachkräfte beschäftigt. Immer noch sind es Frauen, die den Beruf als Kindergärtner dominieren. Die Betreiber würden es aber begrüßen, wenn sich mehr Männer für diesen Beruf entscheiden würden.

Zu den 30 Männern, die als pädagogische Fachkräfte angestellt sind, zählen Kindergärntner- und Horterzieher sowie Kleinkindbetreuer in Tagesstätten. Alle anderen – das entspricht einer Zahl von 2.600 – sind Frauen. Beim Magistrat Klagenfurt sind zwei Kindergartenpädagogen tätig. Die Caritas beschäftigt überhaupt nur einen männlichen Betreuer.

Männer sollten sich trotz niedriger Verdienstmöglichkeiten, vermehrt für den Beruf als Kindergärtner entscheiden. Das wünscht sich auch Familien Ministerin Sophie Karmasin: „Es geht um die gesellschaftliche Wertschätzung und Anerkennung. Und um die Bewusstseinsbildung, dass das einen ganz großen Stellenwert im Leben eines Kindes haben kann.“ - Mehr dazu in Karmasin will Zivildiener als Kindergärtner

Als Zivildiener Einstieg in den Beruf finden

Seit 2011 ist es erlaubt, auch Zivildiener in Kindergärten zu beschäftigen. Landeskindergarteninspektorin Iris Raunig vom Land Kärnten sagte, dies sei eine Chance, Männer für diesen typischen „Frauenberuf“ zu begeistern. „Ich habe sehr positive Rückmeldungen erhalten. Unter anderem hat sich sogar einer bei mir gemeldet, der neun Monate im Kindergarten gearbeitet hat und jetzt unbedingt die Ausbildung zum Kindergartenhelfer durchführen möchte. Vielleicht werden jetzt auch andere motiviert. Ich glaube, dass es doch sehr wichtig ist, dass sich auch Männer mit einbringen. Denn Männer denken, fühlen und handeln anders als Frauen und ich denke mir, dass Kinder auch mit diesen Charaktereigenschaften konfrontiert und erzogen werden sollten“, meint Raunig.

Bund würde Informationskampagne unterstützen

Den Vorschlag von Familienministerin Sophie Karmsin, durch eine Informationskampagne Vorurteile über den typischen Frauenberuf der Kindergärtnerin abzubauen, begrüßt Iris Raunig. Der Bund würde 50.000 Euro pro Kampagne dazuzahlen. Und nun wären die einzelnen Bundesländer am Zug.