Gastronomie-Schüler dürfen nur noch gratis arbeiten

Gastronomie-Schüler, die bei Veranstaltungen kostengünstig arbeiten, sind der Wirtschaftskammer schon lange ein Dorn im Auge. Nun dürfen die Kärntner Schüler auf Veranstaltungen nicht mehr für Geld arbeiten. Unentgeltliche Praxiseinsätze im Rahmen der Ausbildung bleiben erlaubt.

Kellnern beim Ball im Stadtsaal, kochen beim Dorffest, Reindling backen für die Osterjause – diese Tätigkeiten wurden traditionell gerne von Schülern gastronomischer oder wirtschaftlicher Schulen gemacht. Oftmals gingen die Aufträge direkt an die Schule, die dann gegen Geld diese Jobs mit den Schülern abwickelte. Seit jeher war dies eine rechtliche Grauzone, die von der Wirtschaftskammer scharf kritisiert wurde. Die Wirte befürchteten durch die vermehrten Praxiseinsätze der Schüler günstige Konkurrenz und somit finanzielle Einbußen.

Einigung zwischen Schulen und Wirtschaft

Der Landesschulrat wiederum war bemüht, aus der rechtlichen Grauzone zu kommen, um Probleme mit dem Finanzamt oder der Krankenkasse zu vermeiden. In den letzten Wochen suchten Vertreter von Wirtschaftskammer, Landesschulrat, Gebietskrankenkasse und Finanzamt deswegen nach einer gemeinsamen Lösung. Die Vereinbarung zwischen Wirtschaftskammer und Landesschulrat besagt nun, dass Schüler außerhalb der Schule nicht mehr für Geld arbeiten dürfen. Verkaufte Waren dürfen den Wareneinsatz nicht übersteigen. Dadurch soll unlauterer Wettbewerb mit den Wirten vermieden werden. Ganz verboten sind bezahlte Arbeitseinsätze außerhalb der Schule. Im Rahmen des Praxisunterrichts dürfen Schüler nur unentgeltlich eingesetzt werden.

Altersberger: Kein Nachteil für Ausbildung

Der Landesschulrat werde künftig im voraus Wirtschaftskammer, Gebietskrankenkasse und Finanzamt über Schülereinsätze informieren, sagt Landesschulratspräsident Rudi Altersberger. Einen Ausbildungsnachteil für die Schüler soll es durch die Vereinbarung nicht geben, beruhigt Altersberger. Die Praxis bleibe weiterhin ein wichtiges Standbein in der Schulausbildung. Da das bei den bezahlten Jobs der Schüler verdiente Geld oft in den Klassenkassen landete, werden diese allerdings geschmälert.

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