Erster Lesetag: Von Schreibabys und Analsex

Der erste Lesetag zeigte eine Bandbreite von Schreibabys bis zu Analsex. Eine erste Favoritin könnte Gertraud Klemm sein. Ihr Text unterhielt auf böse Art Publikum und Jury. Wohlwollend war die Besprechung des Textes von Roman Marchel. Verrissen wurde der Text von Olga Flor.

Mit Olga Flor, die der Einladung von Jurorin Daniela Strigl nach Klagenfurt gefolgt war, ging der erste Lesetag beim Ingeborg-Bachmann-Preis zu Ende. Sie las den Romanauszug „Unter Platanen“, die Geschichte einer früheren Liebe, die wieder aufflammt. Doch sie war doch nicht so harmlos, wie eine Szene über Analsex zeigte, wurde heftig diskutiert, einig wurde man sich nicht. Juror Arno Dusini verriss sie und meinte: „Ich schätze die Autorin sehr, weiß aber nicht, ob man aus einem österreichisch-französischen Arsch-Fick Literatur machen kann“ - mehr dazu in Jurydiskussion.

Olga Flor TDDL

ORF/Johannes Puch

Olga Flor

Klemms Text sorgte für Unterhaltung

Vor ihr war Gertraud Klemm an der Reihe. Das Publikum fühlte sich von dem bitterbösen Romanauszug „Ujjayi“ gut unterhalten, die Jury ebenfalls. Eine Mutter und ihr Schreibaby sorge für die längste Diskussion der Jury. Eingeladen wurde die österreichische Autorin von Hubert Winkels - mehr dazu in Jurydiskussion.

Gertraud Klemm TDDL

ORF/Johannes Puch

Gertraud Klemm

Jurylob für „Die fröhlichen Pferde“

Der österreichische Autor Roman Marchel war der erste Autor, der am Donnerstag seinen Text vor der Jury präsentierte. Sein Text „Die fröhlichen Pferde von Chauvet“ wurde von Arno Dusini für Klagenfurt vorgeschlagen und erntete großteils positive Bewertungen der Juroren - mehr dazu in Jurydiskussion.

Roman Marchel TDDL

ORF/Johannes Puch

Roman Marchel

Wenig Beifall für titellosen Preiwuß-Text

Kerstin Preiwuß aus Deutschland las auf Einladung von Meike Feßmann einen titellosen Text, in dem es um die Tochter eines Nerzfarmers geht, der traumatisiert aus dem Weltkrieg zurückgekommen ist und diese Traumatisierung an die nächste Generation weitergibt. Die Besprechung des Textes fiel wortreich, aber nicht gerade positiv aus - mehr dazu in Jurydiskussion.

Kerstin Preiwuß TDDL

ORF/Johannes Puch

Kerstin Preiwuß

Jury zweigeteilt über Sommer-Text

Tobias Sommer las auf Einladung von Juri Steiner den Text „Steuerstrafakte“, der von der Jury zwar einerseits recht wohlwollend besprochen wurde, andererseits aber auch einige Kritik einstecken musste - mehr dazu in Jurydiskussion.

Tobias Sommer TDDL

ORF/Johannes Puch

Tobias Sommer

Die weiteren Lesungen

Am Freitag, dem zweiten Lesevormittag, gehen Anne-Kathrin Heier (D), Birgit Pölzl (A) und Senthuran Varatharajah (D) an den Start, am Freitagnachmittag lesen Michael Fehr (CH) und Romana Ganzoni (CH).

Am Samstagvormittag beginnt Katharina Gericke (D) mit der ersten Lesung, nach ihr folgen Tex Rubinowitz (A/D) und Georg Petz (A) mit ihren Textpräsentationen.

Saal Lesung Bachmannpreis TDDL

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Impressionen vom ersten Lesetag

Eröffnung: Willkommen im Jahr 1

Bei der feierlichen Eröffnung am Mittwochabend zeigte sich: Der Ingeborg-Bachmann-Preis ist nach den Diskussionen über seine Einstellung im Vorjahr im „Jahr 0“ angelangt. Das ORF-Theater war bis auf den letzten Platz gefüllt - mehr dazu in Die Eröffnung der TDDL 2014.

Das ORF Landesstudio Kärnten bietet im Internet unter bachmannpreis.eu eine umfassende Berichterstattung: Videoporträts der Autorinnen und Autoren, Lesungen und Diskussionen, Wettbewerbstexte zum Nachlesen, aktuelle Berichte und Zusammenfassungen. Alle Lesungen und Diskussionen sind nachträglich als Video abrufbar. Auch Radio Kärnten und „Kärnten heute“ berichten ausführlich.

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