Klagenfurt: Keine Garantie für Fernwärme

25.000 Klagenfurter Haushalte heizen mit Fernwärme der Stadtwerke. Nachdem der Genehmigungsbescheid für das neue Biomassewerk aufgehoben wurde, gibt der Betreiber keine Garantie für eine Fernwärmeerzeugung ab 2015 ab.

Im Oktober 2015 muss das bestehende, mit Öl betriebene Fernheizwerk in Klagenfurt vom Netz gehen. Grund dafür sind die hohen Emissionswerte. Eigentlich sollte das Kraftwerk schon seit sieben Jahren abgeschaltet sein, die Ausnahmegenehmigung gilt bis Herbst nächsten Jahres.

Seit Jahren wird um eine Ersatzlösung gerungen. Die Pläne für ein Gasdampfkraftwerk scheiterten, ebenso die für ein großes Biomasseheizwerk. Nun sollen zwei kleiner Biomassewerke gebaut werden. Wie am Montag bekannt wurde, wurde die Projekt-Bewilligung vom Verwaltungsgericht aufgehoben und zurück an den Magistrat geschickt – mehr dazu in Biomassewerk: Genehmigung aufgehoben. Die Projektwerber, die Riegler-Zechmeister Gruppe müssen beweisen, dass sie mit dem kleineren Projekt nicht bewusst eine langwierige Umweltverträglichkeitsprüfung umgehen wollten.

Projektwerber: Zeitplan liegt an Behörde

Der künftige Betreiber des Biomassewerkes, der nun keine Bewilligung mehr für das Kraftwerk hat, ist sich nicht mehr sicher, ob sich der Bau des neuen Werks bis Herbst 2015 ausgeht. Letztlich hänge das vom Tempo des weiteren Behördenverfahrens ab: „Wenn die Gewerbebehörde rasch zu der Erkenntnis kommt, dass kein UVP-Pflicht besteht, können wir den Zeitplan einhalten. Wenn die Behörde länger braucht, wird das Projekt Probleme bekommen.“

Stadtwerke-Geschäftsführer Romed Karre war bislang für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ) glaubt an einen positiven Abschluss der unendlich scheinenden Debatte: „Ich gehe davon aus, dass in der Genehmigung nur kleine Nachbesserungen notwendig sind.“ Die Fernwärmeversorgung sei ab Herbst 2015 jedenfalls gesichert, er hoffe, durch das Biomassewerk.

Kritik von ÖVP und Grünen

Das Biomassewerk war am Dienstag auch Thema im Klagenfurter Stadtsenat, mit dabei waren auch die Projektwerber und Romed Karee von den Klagenfurter Stadtwerken. Laut Insidern soll es zu einem Eklat gekommen sein, ein heftiger Streit soll die etwa einstündige Diskussion geprägt haben. Die ÖVP sprach in einer Aussendung am Nachmittag von „Gefahr im Verzug“ und forderte eine rechtskonforme Lösung. Die Grünen sprachen von einem „Versagen des Bürgermeisters und der Stadtwerke“.

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