UVP für umstrittene Starkstromleitung

Seit Jahren kämpft die Bürgerinitiative „Pro Gailtal“ gegen den Bau einer privaten Starkstomleitung von Kärnten nach Italien. Am Dienstag findet in Kötschach-Mauthen die erste Verhandlung zur Umweltverträglichkeitsprüfung statt.

Die Verhandlung begann Dienstagvormittag im Gemeindeamt von Kötschach-Mauthen und ist für zwei Tage anberaumt. Neben dem Projektwerber, den Amtssachverständigen und der Gemeinde können auch Vertreter der Bürgerinitiativen, der Alpenverein und die Grundeigentümer ihre Stellungnahme abgegeben. Sind keine zusätzlichen Gutachten notwendig, dann könnte das Projekt schon nach dieser ersten Verhandlung entscheidungsreif sein.

42 Kilometer lang soll die Stromleitung sein, die von Kötschach-Mauthen über den Plöckenpass nach Somplago in der Carnia führen soll. 7,4 Kilometer davon sollen auf Kärntern Seite verlaufen, großteils über unberührtes Alm-, Weide-und Wandergebiet. Mit der Starkstromleitung soll die österreichische Verbundleitung mit der Leitung des italienischen Energiekonzerns Terna Rete Elletrica Nazionale verbunden werden. Hinter dem privaten Leitungswerber steht der italienische Stahlkonzern Pettini.

Leitung soll unter die Erde

Das Projekt rief in Kärnten und Italien zahlreiche Bürgerinitiativen auf den Plan, die sich gegen die 220-KV-Freileitung aussprechen. Auch die Gemeinde Kötschach-Mauthen lehnt das Projekt ab. Wenn eine Leitung unbedingt errichtet werden muss, dann sollte sie in die Erde verlegt werden, lautet die Forderung. Mittlerweile liegen auch die Gutachten der Sachverständigen am Tisch. Eindeutig negativ fiel das naturschutzrechtliche Gutachten aus, die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes wäre nicht vertretbar, heißt es darin. Aber auch das forstrechtliche Gutachten und das Gutachten der Raumplanung enthalten kritische Anmerkungen.

Durchgeführt wird die Umweltverträglichkeitsprüfung zur Stromleitung aber nicht vom Land sondern vom Bundesverwaltungssenat. Dem Projektbetreiber dauerte das Verfahren beim Land Kärnten zu lange, er stellte einen Devolutionsantrag. Damit musste das Land das Verfahren an den Bund abtreten.

Die Leitung steht im Widerspruch zum von der Landesregierung beschlossenen Energiemasterplan und den energiepolitischen Zielen des Landes, sagte am Dienstag der grüne Landtagsabgeordnete Michael Johann. Die Leitung sei energiepolitisch nicht notwendig. Angesichts negativer Stellungnahmen der Amtssachverständigen für Raumplanung, Forst, Naturschutz und Wildökologie erwartet Johann eine Ablehnung des Genehmigungsantrags im UVP-Verfahren.