Landesmuseum: Zentraldepot lässt auf sich warten
Die Fassade des Kärntner Landesmuseums ist bereits teilweise saniert. Im Inneren gleicht das Rudolfinum aber einer Baustelle. Trotzdem sind Ausstellungen - wie derzeit „Die verdrängten Jahre des Nationalsozialismus“ - zu sehen.
Exponaten droht Schädlingsbefall
Für die tausenden Exponate ist ein neues Zentraldepot geplant. Derzeit sind sie in drei Zwischenlagern untergebracht. Eine Dauerlösung ist das aber nicht.
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Christian Wieser von der Abteilung Zoologie: „So wie es derzeit aussieht, kann man das schon zwei drei Jahre im Griff behalten, aber wenn es länger dauert, wäre das ein Katastrophenszenario, allein schon wegen des Schädlingsbefalls und ähnlicher Probleme, die auftreten werden.“
Experten plädieren für Depot in Maria Saal
Die Zeit drängt. Auch deshalb, weil dieses Zwischenlager nur noch drei Jahre benutzt werden kann. Die, laut Experten, beste Lösung, wäre ein neues Zentraldepot in Maria Saal in Verbindung mit einem Volkskundezentrum beim Freilichtmuseum. Die zweite Variante wäre ein Depot allein.
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Direktor Thomas Jerger drängt auf eine rasche Entscheidung des Landes als Eigentümer, weil die Sammlungen im schlimmsten Fall „über Jahre oder Jahrzehnte“ nicht mehr sichtbar wären. Jerger: „Dazu kommt noch, dass wir einen Umzug machen müssen, für den wir wieder Geld aufwenden müssen.“
Kulturreferent: Hausaufgaben erledigt
Seine Abteilung habe ihre Hausaufgaben erledigt, sagte der Kulturreferent, Christian Benger (ÖVP): „Die Finanzierung des laufenden Betriebes ist im Kulturbudget gegeben. Aber es ist die Vorfinanzierung notwendig, damit die Liegenschaftstransaktionen stattfinden können und ähnliche bauliche Maßnahmen.“ Und dafür sei jetzt die Finanzreferentin zuständig, sagte Benger.
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Finanzreferentin: Großprojekt eingehend prüfen
Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ): „Es gibt zwei Varianten: Entweder ein Depot, das man alleine errichtet, oder ein Depot in Verbindung mit dem Freilichtmuseum in Maria Saal, wo ein erweitertes Museumsangebot dahinter stehen könnte. Für diese Variante, die zu klären ist, gibt es bis heute kein schlüssiges Finanzierungs- und Betreibungskonzept seitens der Kulturabteilung und seitens des Museums. Das ist aber die Grundvoraussetzung um eine derartige Investition vor den Steuerzahlern rechtfertigen zu können, und wir reden hier - wenn nur das Depot kommt - von einer Summe von 15 Millionen Euro, mit Maria Saal wären es 30 Millionen Euro.“
Das Projekt benötige also ein Konzept, das es rechtfertigt, so viel Geld in die Hand zu nehmen. Außerdem würden noch die Beschlüsse für die Finanzierung benötigt, sagte Schaunig: „Die Koalitionsregierung hat sich darauf geeinigt, jedes Großprojekt einer einheitlichen Beurteilung zu unterziehen, im Rahmen einer Liste der Großprojekte. Und in der Größenordnung kann man mit Fug und Recht von einem Großprojekt sprechen, das einer solchen Beurteilung zu unterziehen ist.“
Links:
- Landesmuseum: Reger Betrieb trotz Umbaus (kaernten.ORF.at; 8.5.2014)