Hypo-Prozess: Zeugenbefragung verschoben

Bei der Fortsetzung des Hypo Zivilprozesses in Klagenfurt sollte am Montag Hypo-Vorstand Alexander Picker befragt werden. Die Anwälte der Beklagten meldeten Verfahrensmangel an, weil sie von Pickers Befragung nicht informiert worden seien. Die Befragung wurde verschoben.

Richter Thomas Liensberger schickte Alexander Picker wieder nach Hause. Die Anwälte der Beklagten hätten sich ohne Informationen nicht auf seine Befragung vorbereiten können. Im Sinne des „Fair Trial“ soll Pickers Befragung zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, erklärte Liensberger.

Die Beklagten

Die Hypo klagt 13 Parteien. Vier frühere Bankeigentümer - die Kärntner Landesholding, die Bank Burgenland, die Hypo-Mitarbeiterstiftung und die Berlin-Gruppe - sowie die ehemaligen Aufsichtsräte Othmar Ederer, Hans-Jörg Megymorez, Siegfried Grigg und die ehemaligen Vorstände Thomas Morgl, Josef Kircher, Paul Kocher, Peter, Berlin und Wolfgang Kulterer. Ein Prozesstag kostet rund zwei Mio. Euro.

Richter fragte nach Sinnhaftigkeit

Er machte Picker jedoch auf die hohen Prozesskosten und die zu erwartende Dauer des Verfahrens aufmerksam und fragte ihn, ob es nicht vielleicht nicht andere Überlegungen geben könnte. Weiters wies Liensberger Picker auch darauf hin, dass mehrere Parteien bereits angekündigt hatten, Privatkonkurs anmelden und Verfahrenshilfe in Anspruch nehmen zu wollen. Hier werde es selbst im Falle der Verurteilung keine großen Chancen auf Einbringung der Kosten geben. Picker antwortete darauf, man sei sich der Fakten bewusst und in der Rechtsposition in Absprache mit den Anwälten relativ sicher.

Im Hinblick auf die Kärntner Landesholding, mit der es derzeit keine konkreten Vergleichsgespräche gibt, fragte Liensberger, ob die Verhandlungen hier überhaupt in den Händen der Hypo lägen oder ob sich alles auf Eigentümerebene - dem Bund und dem Land Kärnten - abspiele. Man sei sehr wohl eingebunden, erklärte Picker. Es werde aber viel vom Nationalrat abhängen, ob dieser das Hypo-Sondergesetz beschließen werde. Für den Nachmittag war die Erörterung weiterer Prozessdetails geplant.

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