BayernLB-Prozess: Suche nach Bestechung Haiders

Auf der Suche nach Hinweisen für eine Bestechung des früheren Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider (FPÖ/BZÖ) durch ehemalige BayernLB-Vorstände haben Münchner Richter am Dienstag den früheren Chef der DKB-Bank Günther Troppmann vernommen.

Laut Anklage soll die Bestechung über die BayernLB-Tochter DKB abgewickelt worden sein, um keinen Verdacht zu erwecken. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es sich bei der Zahlung um Schmiergeld handelte, damit Haider dem Verkauf der Kärntner Bank Hypo Alpe Adria an die BayernLB im Jahr 2007 zustimmte. Sie wirft Schmidt und drei weiteren Vorständen Bestechung eines Amtsträgers vor. Sie und zwei weitere Ex-Vorstände sind zudem wegen Untreue angeklagt, weil sie die Hypo Alpe Adria trotz Risiken viel zu teuer gekauft habe. Die Angeklagten haben alle Vorwürfe bestritten.

Zeuge: Hielt Sponsoring für vertretbar

Troppmann erzählte am Dienstag als Zeuge von einem Anruf des damaligen Landesbankchefs Werner Schmidt, in dem dieser von seinem Interesse an einem Fußballsponsoring in Kärnten gesprochen habe. Der Name Haider sei aber nicht gefallen. Später erhielt er dann eine Mail von der BayernLB, in der die DKB gebeten wurde, sich mit einer Millionensumme an dem Sponsoring zu beteiligen. Diesem Wunsch kam sie nach.

„Wenn der Aufsichtsratsvorsitzende so einen Wunsch äußert, haben Sie zwar die Möglichkeit, das auszuschlagen - aber nur einmal“, meinte Troppmann. Allerdings habe er sich nicht als Befehlsempfänger gesehen, sondern das Sponsoring für vertretbar gehalten.

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