Mobbingvorwürfe im Landesmuseum

Der Betriebsrat des Landesmuseums hat eine E-Mail an die Regierungsmitglieder mit schweren Vorwürfen gegen Direktor Thomas Jerger geschickt. Amtsinspektion und Antidiskriminierungsstelle wurden eingeschaltet, es geht auch um Mobbing.

Vergangenes Wochenende schickte der Betriebsrat des Landesmuseums eine E-Mail an alle Kärntner Regierungsmitglieder. Demanch soll Direktor Jerger Mitarbeitern gegenüber Aussagen getätigt haben, die Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) veranlassten, die Amtsinspektion und die Antidiskriminierungsstelle einzuschalten. Es gehe um Mobbing. Neben diesen beiden Organen sind laut Kaiser die Staatsanwaltschaft und auch der Landesrechnungshof bereits tätig. Letzter soll die Verwendung öffentlicher Gelder im Landesmuseum prüfen.

Verhärtete Fronten

Personelle Konsequenzen schließt Kaiser nicht aus: „Wir haben vereinbart, dieser Sache mit allen unseren Möglichkeiten näherzutreten, damit wir zu einer Lösung kommen. Es ist äußerst schwierig, dass mit den handelnden Personen noch eine friedliche, positive und den Intentionen des Gesetzes entsprechende Vorgehensweise möglich sein wird. Wir werden politischen Druck machen. Ob das personelle Folgen haben wird, kann ich noch nicht sagen. Es geht hier nicht um ‚Rübe ab‘, sondern wir wollen Mittel finden, damit es funktioniert.“

Jerger: Fehlende Strukturen

Die fehlenden Strukturen seien ein Grund für die internen Spannungen, sagte Jerger selbst. Der zweite sei, dass langjährige Mitarbeiter, die sich ebenfalls um den Posten des Direktor beworben hätten, jetzt gegen ihn arbeiten würden.

Benger: Keine Regelung für Finanzen

Kulturlandesrat Christian Benger (ÖVP) sagte, die Spannungen im Museum seien nur Symptome. Die Ursache liege in fehlenden Strukturen. Er will ein Gesamtkonzept für das Landesmuseum erarbeiten. Das Museum sei noch immer auf dem Stand von 1998, damals wurde es formell aus dem Land ausgegliedert. So würden derzeit von den 4,3 Millionen Euro Budget 3,2 Millionen für Personalkosten aufgehen. Es fehle an Konzepten und Plänen, so Benger.

Bei einer Besichtigung vor Ort habe sich gezeigt, dass es ein Betrieb ohne wirtschaftliche und inhaltliche Kontrolle sei, so Benger in einer Aussendung. Ohne eine Haushaltsordnung fehle jede Regelung und Darstellung der Finanzen. Wie könne man unter solchen Voraussetzungen einen Betrieb führen, fragte sich Benger. Vor zwei Jahren wurde bekannt, dass große Teile der Sammlung verschimmelt sind, die Sanierungsarbeiten sind im Gange - mehr dazu in Schadenserhebung im Landesmuseum (kaernten.ORF.at; 3.12.2012)

Links: