Zwei Biomassewerke für Klagenfurt

Statt einem Biomassewerk in Klagenfurt soll es zwei geben. Da das eine Werk nur 50 Megawatt Leistung bringt, aber 70 Megawatt geleistet werden müssen, ist ein zweites Werk nötig. Der Sprecher von 94 betroffenen Anrainer sagt, für die Baugenehmigung am ersten Standort laufen noch Berufungen.

Mit einer Leistung von 50 Megawatt fällt die eine Biomasse-Anlage kleiner aus, als geplant. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung konnte damit vermieden werden. Der Vertrag mit den Stadtwerken sieht jedoch eine Leistung von 70 Megawatt vor. Um die Vorgaben zu erfüllen, soll daher noch ein weiteres, kleineres Biomassekraftwerk in Lendorf, im Norden von Klagenfurt entstehen.

„Bestehende Genehmigung in Lendorf“

Geplanter Baubeginn für beide Biomasseheizwerke ist im Herbst. Dann soll auch die betriebswirschaftliche Prüfung abgeschlossen sein. 90 Millionen Euro investiert die Riegler-Zechmeister-Gruppe für beide Standorte, so Otto Zechmeister: „Es wird nicht nur den Standort hier am Magna-Gelände geben, sondern wir werden einen zweiten errichten, das Projekt Lendorf. Das ist eine vorhandene Genehmigung und wir konnten uns mit dem damaligen Projektwerber einigen, dass wir das Projekt übernehmen. Mit den beiden Standorten sind wir in der Lage, die Gesamtleistung einzuspeisen.“

Altes Fernheizwerk wird umgerüstet

Spätestens im Oktober 2015 sollen beide Werke in Betrieb gehen. Dann läuft auch die Genehmigung für das alte Fernheizwerk in Klagenfurt aus. Seit zwei Wochen wird das Werk umgebaut. Es soll künftig für die Spitzenabdeckung im Winter dienen und muss dafür von Öl auf Gas umgerüstet werden.

Die Fernwärmekunden werden von der Umstellung nichts mitbekommen, sagte Betriebsleiter Heinz Koch: „Die große Herausforderung für uns war ja, dass wir die Heizsaison 2014/15 noch komplett mit der Altanlagen abdecken müssen und parallel den Neubau initiieren.“ Für die Fernwärmeabnehmer werde die kommende Saison mit der alten Anlage bestritten, ab 2015/16 werde die neue Anlage übernehmen, so Koch. Durch die neue Anlage soll auch der Schadstoffausstoß verringert werden. Rund elf Millionen investieren die Stadtwerke dafür´. Im Sommer 2015 geht das Werk in den Probebetrieb.

Anrainer: Nicht alle Genehmigungen

Für die künftige Fernwärmeversorgung in Klagenfurt seien noch nicht alle Genehmigungen ausgestellt, sagte Michael Wulz, der Sprecher von 94 Anrainern in Klagenfurt und Ebenthal. Wulz sagt, die Baugenehmigung für den Standort Ost sei noch in der Berufung. Außerdem habe er sich an das Landesverwaltungsgericht gewandt, weil für die drei neuen Gas-Heißwasserkessel des alten Fernheizwerkes keine Umweltverträglichkeitsprüfung abgehalten worden sei.

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