GKK: Schlechte Wirtschaft am Abgang schuld

Die Kärntner Gebietskrankenkasse hat das vergangene Jahr mit einem Minus von 14,4 Millionen Euro abgeschlossen. Am Budgetminus der sei großteils die schlechte wirtschaftliche Entwicklung mit Abwanderung, Konkursen und Stagnation schuld, hieß es.

Österreichweit weist nur eine weitere Kasse eine negative Bilanz auf. Alle Krankenkassen zusammengerechnet haben nach den vorläufigen Zahlen des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger 217 Millionen Euro Überschuss erzielt. Für heuer erwartet die Kärntner GKK neuerlich ein Minus von rund 17 Millionen.

Die Krankenkassen befinden sich weiter auf einem Stabilisierungskurs. Im Vorjahr haben sie nach vorläufigen Zahlen des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger einen Überschuss von 217 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Minus waren nur die Kärntner Gebietskrankenkasse und die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft. Für heuer rechnen die Kassen insgesamt mit 50 Mio. Plus.

Einnahmen geringer als erwartet

Am Budgetminus der Kärntner Gebietskrankenkasse (KGKK) ist in erster Linie die schlechte wirtschaftliche Entwicklung mit Abwanderung, Konkursen und Stagnation schuld. KGKK-Direktor Johann Lintner sagte, für 2013 habe man mit 3,1 Prozent Beitragssteigerung durch die kollektivvertraglichen Erhöhungen gerechnet. Am Ende waren es zwei Prozent.

„Wir hatten einen totalen Einbruch bei den Einnahmen durch unselbstständig Erwerbstätige. Andere Bundesländer hatten Steigerungen bis sechs Prozent“, so Lintner. In Kärnten habe es einen Rückgang bei den Beschäftigten gegeben, verursacht durch Abwanderung und Konkurse. Die Bauwirtschaft sei erst im Mai angesprungen, der Tourismus stagniere. Lintner: „Das macht es einnahmenseitig für uns beinhart. Ausgabenseitig waren wir nicht schlecht.“

Optimistisch ist der Direktor nicht: „Für 2014 rechnen wir mit einer ähnlichen Entwicklung.“ Vorerst wurde vorsichtig mit einer Beitragssteigerung von zwei Prozent gerechnet. Verschärfend kam 2013 hinzu, dass die KGKK 2012 ausgeglichen bilanziert hatte und schuldenfrei war. Daher bekam sie kein Geld mehr aus dem Ausgleichsfonds, einem Solidarfonds der Gebietskrankenkassen, mit dem strukturelle Ungleichheiten ausgeglichen werden sollen.

SVA: Ab 2014 Plus möglich

Die SVA der gewerblichen Wirtschaft macht eine Umverteilung zu Lasten der Selbstständigen für ihr Minus verantwortlich. Der stellvertretende Obmann Peter McDonald beklagte in einer Aussendung, dass der SVA Mittel für die Sanierung des Pensionsbudgets entzogen worden seinen. „Von 1993 bis heute wurden von 300 Mio. Euro auf weniger als 95 Mio. Euro abgeschöpft. Die SVA könnte heuer sogar ein Plus von etwa 80 Mio. Euro aufweisen, wenn die finanziellen Mittel zumindest wieder auf das Niveau vom Jahr 2000 angepasst werden“, meinte McDonald.

Erfreut über das insgesamt positive Ergebnis der Krankenversicherung zeigte sich die Wirtschaftskammer. Der Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit, Martin Gleitsmann, forderte, die Überschüsse in Qualitätsverbesserungen für die Patienten zu investieren. Als Beispiel nannte er den Ausbau von Kundenservices für bessere Information und Transparenz und die stärkere Fokussierung auf Gesundheitsförderung und Prävention, etwa durch Anreizmodelle zur Gesundheitsvorsorge oder die Entwicklung von Gesundheitskompetenz bereits ab dem Kindergartenalter.

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