Hypo-Zivilprozess: Vergleichsgespräche

Am Montag sollte am Landesgericht Klagenfurt eigentlich der Hypo-Zivilprozess fortgesetzt werden. Die Bank will von ehemaligen Managern und Aktionären 50 Millionen Euro Schadenersatz zurück. Alle Beteiligten wollen jetzt aber erneut Vergleichsgespräche führen.

Der Vizepräsident des Landesgerichtes, Manfred Herrnhofer, bestätigte, dass Verhandlungsgespräche zwischen den Streitpartien geführt werden, daher wurden die anberaumten Verhandlungen abgesagt. Richter Thomas Liensberger hatte die Streitparteien in der vorbereitenden Tagsatzung mehrfach auf die exorbitant hohen Kosten hingewiesen, die so ein Zivilprozess mit sich bringt und angeregt, die Streitparteien mögen Verhandlungen für einen außergerichtlichen Vergleich führen.

Kosten höher als Schadenssumme

Der Prozess kostet aufgrund des hohen Streitwertes pro Tag an die zwei Millionen Euro. Mit Beginn des 24. Verhandlungstages hätten die Verhandlungskosten den Streitwert überstiegen. Die Republik Österreich als Eigentümer der Hypo International fordert in dem Verfahren von den früheren Minderheitseigentümern die Rückzahlung von 50 Mio. Euro Sonderdividende aus dem Jahr 2008. Dies sind die Mitarbeiter Privatstiftung, die Bank Burgenland, die Kärntner Landesholding sowie eine BeteiligungsGmbH.

Mehrheitseigentümer der Hypo war damals die Bayerische Landesbank. Beklagt sind auch neun damalige Manager und Aufsichtsratsmitglieder, wie etwa Wolfgang Kulterer, Josef Kircher, Siegfried Grigg oder Othmar Ederer. Für die Streitverhandlung wurden von Liensberger ursprünglich bis Oktober 20 Verhandlungstage angesetzt. Einigen sich alle Beteiligten, dann kann ihnen und dem Gericht der Verhandlungsmarathon erspart bleiben.

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