Martinz trat Haft an

Der ehemalige Kärntner ÖVP-Landesrat Josef Martinz hat Freitagfrüh seine Haftstrafe in der Justizanstalt Klagenfurt angetreten. Diese Woche meldeten sich bereits einige bekannte Namen beim Leiter der Justizanstalt, um ihre Haftstrafen anzutreten.

Der Leiter der Justizanstalt, Peter Bevc, bestätigte, dass sich Martinz gemeldet hatte, es war für ihn der letztmögliche Tag der Frist für den Haftantritt. Martinz war vor zwei Jahren im Prozess in der Causa Birnbacher zu viereinhalb Jahren Gefängnis wegen Untreue verurteilt worden - mehr dazu in Causa-Birnbacher: Haftantritte bis 8. Mai. Viereinhalb Jahre Haft sind zu lange, um die Strafe in Klagenfurt absitzen zu dürfen, das wäre nur bis maximal eineinhalb Jahre möglich. Martinz wird also verlegt werden, in welche Haftanstalt, wird die Vollzugsdirektion in den nächsten drei Monaten entscheiden.

Josef Martinz Haftantritt

ORF

Martinz Freitagfrüh vor dem Eingang der Justizanstalt Klagenfurt

Ob Martinz, wie sein Anwalt nach der Bestätigung des Urteils am Obersten Gerichtshof in Wien im März ankündigte, den Europäischen Gerichtshof anrufen wird, ist immer noch nicht bekannt. Dietrich Birnbacher wird seine sechs Monate Haft höchstwahrscheinlich nicht im Gefängnis, sondern mit einer Fußfessel zu Hause in Villach absitzen.

Megymorez und Kulterer seit Montag in Haft

In der laufenden Woche waren bereits einige „Prominente“ in der Justizanstalt Klagenfurt eingetroffen. Am Montag kam Ex-Landesholding-Vorstand Hans-Jörg Megymorez an, er wurde im Birnbacher-Prozess zu zwei Jahren Haft verurteilt. Am Mittwoch folgte der ehemalige Vorstandschef der Hypo Alpe-Adria, Wolfgang Kulterer. Er ist bisher wegen Untreue und Bilanzfälschung zu insgesamt sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, weitere Prozesse stehen vor der Tür.

OGH Birnbacher Martinz Entscheidung

APA/Roland Schlager

OGH-Urteilsverkündung im Birnbacher-Prozess: Ganz rechts Dietrich Birnbacher, neben ihm Josef Martinz

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