Auffrischungsimpfung bleibt oft aus
Immer öfter lassen Menschen ihren Impfschutz-Status im Labor bestimmen und entscheiden erst dann, ob sie die Impfung auffrischen. Bei der sogenannten Titer-Bestimmung wird die Menge der Antikörper im Blut gemessen und untersucht. Friedrich Holzweber ist Facharzt für Labordiagnostik in Villach und führt solche Titer-Bestimmungen durch - und das immer öfter. Der Mediziner hat die Beobachtung gemacht, „dass aus dem Jahr 2004 bis heute die Frequenzen sicherlich gestiegen sind, weil die Leute die Angst haben, zu oft geimpft zu werden“.
Ärztekammer warnt vor Impfmüdigkeit
Neben Tetanus, Diphterie oder Hepatitis lässt sich auch der Schutz gegen FSME-Viren untersuchen. Eine Zeckenschutzimpfung ist laut österreichischem Impfplan nach einer Grundimmunisierung in den ersten Lebensjahren alle fünf Jahre aufzufrischen. Die Laborergebnisse geben Aufschluss darüber, ob der Impfschutz länger anhält, vorausgesetzt der Patient ist gesund. Holzweber: „Wir sehen aufgrund der Werthöhen, die wir messen und immer vorausgesetzt, dass eine Grundimmunisierung stattgefunden hat, dass wir Empfehlungen für die nächste Auffrischungsimpfung geben können, wobei wir nie über die maximalen Intervalle der Impfempfehlung des Impfplanes kommen, also nie über fünf Jahre hinaus Empfehlungen geben.“
Titertest ersetzt Impfung nicht
Hundertprozentige Sicherheit kann so ein Test nicht geben, sagt Heimo Wallenko von der Sanitätsabteilung des Landes. „Über den Schutz und die individuelle Schutzdauer sagt diese Titerbestimmung nur sehr begrenzt etwas aus. Sie erspart einem nicht die Impfung, wenn es sowieso notwendig ist und sie kostet Geld.“ Sinnvoll sei so ein Test lediglich für Menschen mit chronischen Krankheiten oder Personen, die nicht mehr wissen, wann die letzte Impfung war. Eine Titer-Bestimmung im Labor kostet rund 20 Euro, eine Zeckenschutzimpfung für Erwachsene rund 30 Euro.