Natura-2000-Schutzgebiete: Auflagen einhalten

Über die Nutzung von Natura-2000-Schutzgebieten, in denen bestimmte Tier- und Pflanzenarten unter Schutz gestellt sind, wird derzeit diskutiert. Grundstückseigentümer halten Auflagen nicht immer ein. Der Naturschutzbeirat fordert strengere Regelungen und höhere Strafen.

Immer wieder stellen sich die Landwirte gegen die Ausweitung der Natura-2000-Gebiete quer, andererseits halten Grundstückseigentümer Auflagen oft nicht ein. Zuletzt sorgten fertig gestellte Schlägerungsarbeiten am Ufer des Wörthersees im Natura-2000 Schutzgebiet für Aufregung.

Ein paar Bäume mehr als erlaubt geschlägert

Der Unternehmer, der auf dem Grundstück sein Privathaus hat, verschaffte sich durch die Schlägerung einiger Bäume einen Bick auf den See. Dabei habe er gewusst, dass er gegen das Naturschutzgesetz verstößt, bestätigte der Unternehmer am Donnerstag gegenüber dem ORF-Kärnten. Er habe eben ein paar Bäume mehr als erlaubt geschlägert. In den nächsten Tagen soll es eine Begehung der Behörde geben. dann soll auch festgestellt werden, ob und in welchem Ausmaß unrechtmäßige Schlägerungen vorgenommen worden sind.

Natura-2000 Diskussion Wörthersee

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Grundstück am Wörthersee: „Etwas mehr als erlaubt geschlägert...“

Das sei eines von vielen Beispielen, heißt es vom Naturschutzbeirat des Landes. Vor allem zahlungskräftige Grundstückbesitzer würden Kosten für Strafen mit einkalkulieren, sagte der Vorsitzende des Beirates, Rolf Holub (Grüne), der zugleich Umweltreferent ist. Die Strafen beginnen bei 3.500 Euro, sagte Holub: „Im schlimmsten Fall sind es 35.000 Euro. Aber ich würde wirklich einmal eine Freiheitsstrafe in Betracht ziehen. Weil es nutzt ja nichts, wenn wir zwei Kategorien von Menschen haben: Die einen, die gestraft werden und die anderen, die sich freikaufen können. Das ist nicht OK, also mir gefällt die Situation nicht.“

Holub: Schutzfläche verdoppeln

Auf der anderen Seite gebe es einen Grundstückseigentümer wie Robert Rogner, sagte Holub, „der uns den Mittagskogel als Natura-2000 Gebiet quasi schenkt, das ist natürlich vorbildlich“. Holub sagte, die Natura-2000-Schutzfläche in Kärnten solle sich verdoppeln, das verlange die EU. Gegen eine Ausweitung der Natura-2000-Flächen laufen allerdings die Bauernvertreter Sturm. Sie fürchten Nutzungseinschränkungen.