Blitzopfer aus Tiefschlaf erwacht

Der 24-jährige Fußballer aus Osttirol, der am Samstag auf einem Fußballplatz in Nötsch/Gailtal von einem Blitz getroffen worden ist, ist im Klinikum Klagenfurt aus dem künstlichen Tiefschlaf erwacht. Er trug keine bleibenden körperlichen Schäden davon.

Der behandelnde Arzt Rudolf Likar, Vorstand der Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt: „Er ist aufgewacht und ansprechbar.“ Bis auf die minimale Verbrennung durch den Blitzschlag habe der 24-Jährige keine weiteren Schäden. Sein 26-jähriger Teamkollege, der ebenfalls verletzt wurde, konnte die Intensivstation im LKH Villach bereits verlassen - mehr dazu in Blitzopfer auf dem Weg der Besserung. Laut Likar hat der junge Mann nun das psychische Trauma zu bewältigen. Besonders für Patienten, die intensivmedizinisch betreut wurden, könne das Erlebte oft belastend sein. Sie werden von einem speziell geschulten Team unterstützt, so Likar. Der Osttiroler soll nach Lienz verlegt werden, wenn er stabil genug ist.

„Gute körperliche Kondition“

Zwei Umständen verdankt der 24-Jährige sein Leben, so Likar: „Erstens, dass er jung ist und eine gute Kondition hat, körperlich belastbar ist. Das Zweite ist die perfekte Rettungskette.“ Ersthilfe, Versorgung im Hubschrauber und dann bei im Krankenhaus seien perfekt gewesen. „Die Ersthelfer haben alles richtig gemacht“, lobte auch Gottlieb Kowatsch, der Leiter der Aus- und Weiterbildung des Roten Kreuzes.

„30 Mal Herzmassage, zweimal beatmen“

Bei einem Blitzschlag seien Verbrennungen und Herz-Kreislaufstillstand die häufigsten Folgen, sagte Kowatsch. Dann müsse es mit der Herzdruckmassage schnell gehen: „Ein kräftiges, rhythmisches Drücken auf die Mitte des Brustkorbes, 30 Mal, dann wird zweimal beatmet, danach sofort wieder 30 Mal Herzdruckmassage.“ Man solle auf 100 Druckmassagen pro Minute kommen, wichtig sei, sofort anzufangen und rhythmisch zu bleiben, so Kowatsch. Das Rote Kreuz bietet laufend in den Bezirken Erste Hilfe Kurse an, mehr als 10.000 Kärntnerinnen und Kärntner werden pro Jahr zu Ersthelfern ausgebildet. Kowatsch erinnert wieder einmal daran, dass es besser ist, etwas falsch zu machen, als gar nichts zu tun. Man kann nur belangt werden, wenn man Hilfeleistung unterlässt.

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