Stadt-FPÖ stellt sich hinter Scheider

Im Rathaus in Klagenfurt hat am Samstag eine Krisensitzung des FPÖ-Gemeinderatsklubs stattgefunden. Nach parteiinterner Kritik an seiner Person stellte Bürgermeister Christian Scheider die Vertrauensfrage. Die FPÖ-Gemeinderatsmitglieder stellten sich geschlossen hinter den Bürgermeister.

Die Wogen innerhalb der Klagenfurter Stadt-FPÖ scheinen seit Samstagabend geglättet: Nach heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen in der vergangenen Woche sprach der blaue Gemeinderats-Klub in einer Krisensitzung seinem Bürgermeister geschlossen das Vertrauen aus. Scheider wurde zu hundert Prozent bestätigt und auch einstimmig als Spitzenkandidat für die Bürgermeisterwahl 2015 vorgeschlagen.

Scheider: Gemeinsame Linie nach außen

Diese Sitzung sei sehr wichtig gewesen, so Scheider: „Das, was sich in den letzten Tagen ereignet hat, war ich nicht bereit zu akzeptieren. Ich trage die Gesamtverantwortung für die Stadt und auch für die Partei. Daher ist es bei wichtigen Themen so, dass wir eine Linie haben müssen, die durch den Bürgermeister nach außen kommuniziert wird. Aus diesem Grund war ich heute bereit Konsequenzen zu setzen, auch für mich selbst. Aber nachdem nun hundertprozentige Unterstützung für mich da ist bin ich sehr froh und weiß, was ich in den nächsten Wochen zu tun habe.“

Die Sitzung, an der 16 von 19 FPÖ-Gemeinderatsmitglieder teilnahmen, hatte kurz nach 16.00 Uhr begonnen. Weil das Magistrat am Samstag geschlossen ist, wurde auch der ORF aus dem Rathaus verbannt. Kurz vor Sitzungsbeginn traf Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider gemeinsam mit FPÖ-Klubchef Christian Leyroutz beim Rathaus ein, ein Statement war den beiden Herren allerdings nicht zu entlocken. Kurz angebunden zeigte sich vorab auch FPÖ-Obmann Christian Ragger, der die Krisensitzung eingefordert hatte. Er gab sich aber „zuversichtlich“, dass in Zukunft wieder mehr Geschlossenheit in die Stadtpartei einkehren wird, „weil ich glaube, dass sich jeder der Lage bewusst ist und wir ein gemeinsames Ziel haben und das heißt: 2015 wieder den Bürgermeister der Stadt Klagenfurt zu stellen.“ Eine Parteispaltung schloss Ragger bereits vor der Sitzung aus.

Kein Statement von Gunzer

Albert Gunzer, Vizebürgermeister und in den letzten Tagen scharfer parteiinterner Kritiker Scheiders, gelangte nicht durch den Haupteingang ins Rathaus. Er sei bereits mehrere Stunden im Haus, hieß es auf Nachfrage des ORF.

Gunzer hatte vergangene Woche öffentlich heftige Kritik an Scheider geübt, nachdem bekannt geworden war, dass die ehemalige Magistratsdirektorin Claudia Koroschetz in erster Instanz beim Arbeitsgericht gegen die Stadt gewonnen hatte. Der Vizebürgermeister sprach von einem Alleingang Scheiders, der für das Schlamassel die Verantwortung trage. Nach der Sitzung war Gunzer kein Statement zu entlocken: Reden tut der Bürgermeister, hieß es von ihm. Damit dürfte wohl auch Gunzers Kandidatur als Spitzenkandidat für die Gemeinderatswahl vom Tisch sein. Gerüchte, wonach Gunzer mit einer Namensliste bei der Wahl antreten wird, seien Scheider zufolge nicht ernst zu nehmen.

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