Kärnten: Masterplan für Tourismusprojekte nötig

In die Diskussion über ein neues Hotelprojekt im Mölltal, samt Skipiste im Naturschutzgebiet und Hotelpläne in Heiligenblut mischen sich nun neue Expertenstimmen aus dem Tourismus. Ein Masterplan wird vorgeschlagen, um Wildwuchs bei den Projekten zu verhindern.

Am Mölltaler Gletscher wird über die Errichtung einer Skipiste im Naturschutzgebiet, samt einem Hoteldorf mit 900 Betten, heiß diskutiert - mehr dazu in Streitkultur: Diskussion um Hoteldorf vs. Umweltschutz (kaernten.ORF.at; 4.3.2014). Auch in Heiligenblut ist ein großes Hotelprojekt geplant - mehr dazu in 400-Betten-Hotel entsteht in Heiligenblut (kaernten.ORF.at; 24.2.2014).

Memmer: Was braucht Tourismus in Kärnten?"

Solche Projekte, wie sie im Mölltal und Heiligenblut geplant sind, machen Hoffnung auf neue Arbeitsplätze und sie können tatsächlich - gerade für diese entlegenen Regionen - ein Impuls sein. Davon ist der Villacher Tourismus-Experte Gernot Memmer von „Kohl und Partner“ überzeugt. Bevor es aber aus Aktionismus zu einem regelrechten „Wildwuchs“ an neuen Tourismus-Projekten im ganzen Land komme, sei es sinnvoller, ein Konzept zu erstellen, bei dem auch die anderen Regionen eingebunden werden.

Memmer: „Gerade für den Winter ist ein landesweiter Winter-Masterplan sehr wichtig, wo zielgerichtet geschaut wird: Was braucht der Tourismus in Kärnten? Welche Projekte haben Vorrang? Welche Projekte bringen auch Wertschöpfung und entsprechende Arbeitsplätze? Da zählen dann Top-Skigebiete genauso dazu, wie attraktive Rundum-Angebote und eine geplante, gezielte Entwicklung der Beherbergungsbetriebe.“

Kärntner Themen: Seen, Natur und Kulinarik

Kärnten als Tourismusland habe viel zu bieten, sagte Memmer: „Kärnten steht vor allem für drei Dinge. Das eine ist das Thema Seenerlebnis, das zweite ist ein sehr attraktiver Naturerlebnisraum und der dritte Aspekt, der immer im Zusammenhang mit Kärnten genannt wird, ist das Thema des Alpe-Adria-Kultur-Kulinarik-Raumes.“

Sowohl Betten in der Vier- oder Fünf-Stern-Hotellerie, als auch Unterkünfte für Familien seien in Zukunft gefragt. Entscheidend sei die Qualität, zeigte sich Memmer überzeugt: „Voraussetzung für eine gute Bettenentwicklung ist, dass der Gesamtstandort Kärnten attraktiv ist, weil es dann auch für Investoren interessant wird, hier in Kärnten zu investieren.“ Das betreffe nicht nur den Beherbergungsbereich, sondern alle Projekte, die in Kärnten angedacht werden, sagte Memmer.

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