Hochwasser-Gipfel: Suche nach Lösungen

Nach den heurigen Rekordniederschlägen waren in Klagenfurt hunderte Keller wochenlang überflutet. Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) lud am Montag Politiker und Beamte zu einem Hochwasser-Gipfel. Man sucht nach Lösungen für die Betroffenen.

Vom Hochwasser besonders betroffen sind die Stadtteile zwischen dem Wörthersee und Ebenthal - das Uni-Viertel, Waidmannsdorf und Viktring. Nach wie vor müssen dort Keller ausgepumpt werden. Dass Klagenfurt Sumpfgebiet ist, weiß eigentlich jedes Kind, das die Sage um den Lindwurm kennt. Dennoch gibt es große Wissenslücken, was die Details betrifft, das ist das Ergebnis des Gipfels. Denn in den betroffenen Stadtteilen wurde bei der Bautätigkeit offenbar zu wenig Rücksicht auf die Grundwasserbeschaffenheit genommen, so Holub: „Fehler wurden überall gemacht. In Klagenfurt ist die Situation des Grundwassers wenig bekannt ist. Im Bereich Glanfurt und Viktring kennt man sich aus, aber man muss den Grundwasserkörper untersuchen.“

„Wassermengen nicht zu bewältigen“

Kurt Rohner von der Abteilung Wasserwirtschaft in der Landesregierung ergänzte, es wurden im Süden der Stadt zwar Entwässerungssysteme gebaut, aber nur für die Landwirtschaft, nicht für den Wohnbau: „Anno dazumal wurde für die landwirtschaftliche Produktion künstlich entwässert, diese Entwässerungen waren aber nur für die Landwirtschaft ausgelegt und nicht, um Tiefenniveaus zu erreichen, um Keller trocken zu legen.“

Schon seit Jahren fordern daher die Anrainer zusätzliche Entwässerungsmaßnahmen, um auch die Wohnbauten zu schützen. Rohner allerdings warnt vor leichtfertigen Versprechungen. Denn rein technisch sei dies ein Riesenaufwand, der kaum zu bewältigen wäre, so Rohner: „Wenn ich die Tiefe eines Kellers eines Einfamilienhauses nehmen, dann ist das rund 3,5 Meter unter Gelände. Das Grundwasser alleine ist schon höher. Wenn ich das jetzt künstlich absenken wollte auf eine Tiefenlage, dass Keller trocken bleiben, dann sind das irre Wassermengen, die ich über das vorhandene System nicht weg bekomme.“ Andererseits müsse man aufgrund der Höhensituation im ebenen Gelände sehr weit ableiten oder pumpen. Das seien gigantische Mengen, die man praktisch gar nicht bewältigen könne, so Rohner.

„Können Menschen nicht alleine lassen“

Daher wird nun das Grundwasser genau untersucht. Für Härtefälle soll es finanzielle Unterstützung geben, sagte Holub. Man müsse schauen, ob es dafür Fonds gebe. Wenn es die Versicherungen nicht tragen, könne man die Menschen nicht alleine lassen. Man werde sich etwas einfallen lassen müssen, so Holub. In einigen Wochen sollen weitere Ergebnisse der Experten vorliegen.

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