Weiter Probleme durch Hochwasser

Regen und Schneefälle haben die Hochwasser-Situation verschärft. Besonders betroffen: Klagenfurt, oberes Glantal und Zollfeld. Die Tauernbahn war wegen Vermurungsgefahr gesperrt. Am Nassfeld wurden Ferienhäuser geschlossen, eine Zufahrt ist unmöglich.

In der Nacht waren die Feuerwehren in Völkermarkt mit vollgelaufenen Kellern beschäftigt. Insbesondere in Kühnsdorf mussten zahlreiche Keller ausgepumpt werden, sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Helmut Blaschej gegenüber dem ORF: „Es sind viele Keller überflutet, der Grundwasserspiegel steigt und steigt. Die Keller sind vermutlich nicht so dicht. Ich kann mich nicht erinnern, dass das Problem mit dem Grundwasserspiegel je so gravierend war. Alle Pumpen sind im Einsatz, auch in Völkermarkt selbst. Vom Katastrophenzug St. Andrä wurden alle Pumpen angefordert.“

Im Abschnitt Jauntal waren bis zu 15 Feuerwehren im Einsatz, im Bereich Völkermarkt noch einmal so viele, so Blaschej. Johannes Moser, Leiter des Hydrographischen Dienstes in Kärnten, sagte, der Wörthersee habe mit 169 Zentimeter eine Marke wie alle zehn Jahre erreicht. Man liege 44 Zentimeter über normalen Niveau. In Unterkärnten gebe es hohe Wasser- und Grundwasserstände.

Neben den Wassermengen spielt besonders in Oberkärnten der Schnee eine Rolle. Wegen der extremen Schneelast bleiben in Dellach im Drautal am Montag sogar die Schulen geschlossen, sagte Bürgermeister Johannes Pirker. Am Nassfeld mussten wegen der Schneemengen einige Ferienhäuser gesperrt werden. Eine Zufahrt zu den einzelnen Ferienhäusern sei unmöglich, die Schneeräumung wird längere Zeit in Anspruch nehmen.

Klagenfurt: Kurzer Stromausfall

Durch einen Wassereintritt in einer unterirdischen Trafostation kam es Freitagabend gegen 23.40 Uhr in den Klagenfurter Stadtteilen Fischl, St. Peter und Welzenegg zu einem weitläufigen Ausfall der Stromversorgung. Die 4.000 betroffen Haushalte konnten laut Energie Klagenfurt innerhalb von einer dreiviertel Stunde wieder versorgt werden.

Tauernbahn einspurig frei

Die Tauernbahn musste am Samstag zwischen Spittal und Mallnitz für den Eisenbahnverkehr für ein paar Stunden wegen akuter Vermurungsgefahr gesperrt werden. Vier Geologen hatten sich am Vormittag den murengefährdeten Bereich bei Kolbnitz (Bezirk Spittal) angesehen, wegen dem die Tauernbahn in der Früh ganz gesperrt worden war. Zu Mittag konnte die Verbindung Mallnitz - Spittal eingleisig wieder freigegeben werden. Verzögerungen im Minutenbereich auf der Strecke seien zu erwarten.

Ein Meteorologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sagte zur Austria Presse Agentur: „Wir hatten diesen Februar in Kärnten weit überdurchschnittlich viel Niederschlag, teilweise waren die Mengen sogar rekordverdächtig.“ Die Schneefallgrenze lag am Samstag zwischen 500 und 700 Metern Seehöhe. Daher komme viel Niederschlag in Form von Regen, was die Situation in Kombination mit Schmelzwasser verschärfe, so der Experte. „Die Niederschläge klingen im Laufe des Tages ab, das ist die gute Nachricht.“ Ab Sonntag werden ein paar trockene Tage mit frühlingshaften Temperaturen prognostiziert. Die damit zu erwartende Schneeschmelze birgt weitere Gefahr.

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