Aufregung um „Hypo-Hupen“

Zahlreiche Kärntner Autofahrer folgen derzeit einer Facebook-Aufforderung und fahren aus Protest gegen den Hypo-Skandal hupend an der Klagenfurter Hypo-Zentrale vorbei. Der ARBÖ warnt vor Strafen, denn hupen dürfe man nur im Notfall. Die Polizei legte sich erfolglos auf die Lauer.

„Hupe gegen Hypo“ nennt sich die Protestaktion, zu der derzeit im Sozialen Netzwerk Facebook aufgerufen wird, rund 1.000 „Likes“ verzeichnete die Aktion bisher. „Wir wollen für das Debakel nicht zahlen und wollen uns Gehör verschaffen“, so die Initiatoren, die gegen die Vorgänge um die marode Staatsbank protestieren wollen. Sie betonen, keiner politischen Gruppierung anzugehören. Zusatz: Auch Fahrradglocken seien als Protestzeichen möglich.

Hypozentrale Klagenfurt

ORF

Hypo-Zentrale in Klagenfurt

Polizei führte Schwerpunktkontrollen durch

Auch die Polizei hat die Protestaktion schon auf den Plan gerufen. Es seien schon Schwerpunktkontrollen durchgeführt worden, sagte ein Polizeisprecher auf APA-Anfrage. Just als die Polizei auf der Lauer lag, wurde aber nicht gehupt. Anzeigen von Anrainern oder der Bank selbst liegen nicht vor.

Auch der Autofahrerclub ARBÖ findet die Protestaktion rechtlich bedenklich und warnt vor möglichen Folgen. Bei einem Lokalaugenschein in der Klagenfurter Völkermarkter Straße auf Höhe der Hypo-Zentrale habe man zahlreiche „Huper“ gezählt, sagte ARBÖ-Kärnten-Leiter Thomas Jank. Hupen sei aber nur dann erlaubt, wenn es die Verkehrssicherheit erfordere. Jank: „Eine heikle Situation. Es werden dadurch auch Kinder, Fußgänger und Radfahrer erschreckt und verunsichert, obwohl keine Gefahrensituation vorliegt.“ Der ARBÖ appelliert daher an die Autofahrer, das Hupverbot zu beachten, es drohen außerdem Geldstrafen bis zu 726 Euro.

Internetpetition gestartet

Auch andernorts gibt es im Internet übrigens Protest gegen die teure Abwicklung der Hypo-Bank auf Steuerkosten. Eine Bürgerpetition auf der Seite Avaaz.org sammelt Unterschriften gegen die steuerfinanzierte Sanierung der Bank. „Kein Steuergeld mehr für private Banken", heißt es dort. 3.000 Österreicher haben bisher unterschrieben.

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