Diskussion um Lakesidepark-Ausbau

Am Dienstagabend wurde an der Universität Klagenfurt öffentlich über die Pläne für den geplanten Ausbau des Lakeside Park diskutiert. Mit dem Projekt würden mehr Arbeitsplätze entstehen. Anrainer fürchten Einbußen ihrer Lebensqualität, eine Bürgerinitiative sammelte 500 Unterschriften.

Beim „Lakesidepark 2.0“ prallen die Meinungen aufeinander. Die Anrainer fürchten mehr Verkehr, jahrelangen Baulärm, eine Erhöhung des Grundwasserspiegels und die Zerstörung des Naherholungsgebiets am Rande des Natura-2000-Areals. Die Lakesidepark-Betreiber argumentieren mit der Stärkung des Wirtschaftsstandorts: Der Ausbau sei nötig, weil 95 Prozent der bestehenden Flächen ausgelastet seien, so Lakesidepark-Betreiber Hans Schönegger.

Lakeside: „Wesentliches Projekt“ für junge Menschen

Außerdem würden - direkt neben der Universität - junge und innovative Arbeitsplätze geschaffen. „Für mich ist es ein wesentliches Projekt für Kärnten, für den jungen Menschen und die junge Industrie und ich denke, dass das klappen wird“, so Schönegger. Als Sieger des durchgeführten Architekturwettbewerbs ging das Projekt von „be baumschlager eberle und ILF Consulting Engineers“ hervor. Der Entwurf wurde den Anwesenden bei der Infoveranstaltung vorgestellt. Die Reihen des dafür reservierten Hörsaales A an der Universität Klagenfurt blieben jedoch mehr als licht: zwar wurden über 7.000 Einladungen verschickt, gefolgt waren dieser an dem dreistündigen Abend aber nur etwa 40 Bürger.

Siegerprojekt Architekturwettbewerb

Lakeside Science & Technology

Technologiepark

Der Lakeside Science und Technology Park liegt in direkter Nähe zur Universität Klagenfurt. Er versteht sich als Drehscheibe zwischen Unternehmen, Uni, Fachhochschule und Land. In Zukunft sollen Lakesidepark und Universität auch optisch näher zusammenrücken.

Entwurf mit begrünten Dachflächen

Der Entwurf der Architekten bilde eine Art „künstliche Landschaft“ mit begrünten, an Hügel erinnernde Dachflächen, so der Juryvorsitzende Eraldo Consolacio. Das Projekt verbrauche - sollte der Ausbau mit insgesamt sechs Baustufen realisiert werden - mit 150.000 Quadratmetern nur die Hälfte der zur Verfügung stehenden Landschaft. Ein weiterer Beitrag zur Entlastung der Natur sei die Integration der Parkplätze in das Gebäude, wobei in der ersten Baustufe etwa 160 Stellplätze unter den Büroflächen untergebracht sein werden - mehr dazu: Ausführliche Projektbeschreibung (Homepage des Lakeside Science& Technology Park). Der erste Bauabschnitt soll 18 Millionen Euro kosten und bis Mitte 2015 fertig sein. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln von Bund, Land, Stadt, Lakesidepark und EU. Bei entsprechender Auslastung könnte das Gebäude problemlos auf bis zu 32.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche erweitert werden.

Baubeginn im April: Bauland-Widmung fehlt

Mit dem Bau soll Anfang April begonnen werden Für 47.000 Quadratmeter fehlt aber noch die Umwidmung in Bauland. Der Beschluss dazu hätte eigentlich am Dienstag im Klagenfurter Gemeinderat fallen sollen, der Tagesordungspunkt wurde aber verschoben. Dass auch ohne Umwidmung schon mit der Bodenaufbereitung begonnen wurde, wird von der Bürgerinitiative „Lakeside Park Erweiterung“ kritisiert. Deren Sprecherin, Margit Ebner, betonte, dass sie nicht grundsätzlich gegen das Projekt sei, wohl aber gegen die Vorgangsweise. Anfang November sei mit dem Bau begonnen worden, es gebe aber noch keine Widmung dafür. Und: „Ich glaube nicht, dass es bei einem Projekt von 100 Millionen und 30 Hektar das Problem sein kann, eine kleine Grünfläche öffentlich zu halten.“

Ausgeräumt werden konnte die Befürchtung einiger Anrainer, in Zukunft eine 300 Meter lange und 16 Meter hohe Mauer vor Augen zu haben: Das zweigeschoßige Gebäude wird eine durchgängige Glasfensterfront erhalten. Nur Seminarräume stechen in puncto Höhe einzeln hervor.

Anrainer wollen UVP

Die Bürgerinitiative fordert eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das gesamte Projekt. Für den ersten Bauabschnitt sei eine solche laut einem Bescheid der Landesregierung nicht nötig, so Schönegger. Sollten weitere Baustufen folgen - was von der Auslastung abhängig zu machen sei- werde eine UVP beantragt werden. Von der Stadtplanung heißt es, dass das Widmungsverfahren bezüglich Bauland im Laufen sei. Der Gemeinderat werde über die Einwände der Bürgerinitiative befinden. Mit einem Beschluss sei Anfang März zu rechnen.

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