Schaunig zu Seebühne: Ende mit Schrecken

Am Dienstag hat im Büro von LHStv. Gaby Schaunig (SPÖ) ein neuerlicher Seebühnen-Gipfel stattgefunden. Schaunig sagte, ein Ende mit Schrecken sei besser, als ein Schrecken ohne Ende, die Bühne solle weg. Die Stadt will zumindest die Plattform belassen und „sanft“ bespielen.

An dem Gespräch nahmen neben Schaunig Wirtschaftskammerpräsident Franz Pacher, Kulturlandesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) und Stadtrat Alfred Gunzer (FPÖ) teil. Während das Land dabei bleibt, dass die Seebühne so rasch wie möglich beseitigt werden müsse, will die Stadt lediglich die Aufbauten abtragen und die Plattform weiter für Veranstaltungen nutzen.

Seebühnen Gipfel Landesregierung

ORF

Eigentümervertreter Alfred Gunzer, Gaby Schaunig, Wolfgang Waldner, Franz Pacher.

Signale für Verschrottung

Noch vor zwei Wochen gab es deutliche Signale, dass die Wörtherseebühne schon demnächst Geschichte sein würde - mehr dazu in WK: Ende der Seebühne besiegelt (kaernten.ORF.at; 7.2.2014). Wirtschaftskammerpräsident Pacher erklärte in einer Aussendung, dass man sich im Aufsichtsrat der Messen gemeinsam mit dem Land auf den Abbau der Bühne geeinigt habe. Die Kammer ist mit dem Land Kärnten Mehrheitseigentümer der Messen. Damit sei das Veto der Stadt, die sich für den Verbleib und weitere Veranstaltungen auf der Bühne in der Ostbucht ausspricht, hinfällig, sagte Pacher damals.

Pacher: Freier Blick auf den See

Nach dem informellen Gespräch in der Landesregierung am Dienstag sagte Pacher, die Seebühne solle vom jetzigen Standort abgebaut werden. Das Kulturprojekt sei gescheitert und werde nicht weiter finanziert. Es könnte eine Lösung sein, eine Plattform für die Öffentlichkeit zu belassen. Darüber könne man diskutieren, so Pacher, es gebe aber noch keine schlüssigen Konzepte. Eigentümer des Sees seien die Bundesforste, mit ihnen wurde noch nicht gesprochen. Wichtig sei ihm der freie Blick auf den See, so Pacher.

Waldner: Bühne muss weg

Kulturreferent Wolfgang Waldner (ÖVP) blieb ebenfalls am Dienstag dabei, dass das Experiment Seebühne gescheitert sei. Auf Landesebene sei man sich einig, die Bühne werde abgebaut, so Waldner. Man habe die Beendigung des Vertrages in die Wege geleitet, er laufe noch bis Jahresende. Bis dahin habe man Verpflichtungen, auch wenn die Bühne weiterbestehen solle. Man sei sich einig, dass sie nicht mehr bespielt werde. Seiner Meinung nach müsse die Bühne weg, der Abbau sei die vernünftigste Lösung.

Schaunig: Besser Ende mit Schrecken

Finanzreferentin Schaunig sagte, Man müsse schnell entscheiden, besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, davon gebe es in Kärnten Beispiele genug, so Schaunig. Die Vorgänger hätten eine Vertragskonstruktion gewählt, die äußerst ungünstig sei. Die Messe sei de facto Eigentümer. Das Land zahle, aber jemand anders entscheide. Sie verstehe nicht, dass man so einen Vertrag wählen konnte. Sie werde dem Messeaufsichtsrat mitteilen, dass man nur für den Abbruch zahlen wolle, wenn ein Gesamtabbruch vorgenommen werde. Für eine Nutzung einer Plattform gebe es kein Konzept, so Schaunig.

Stadt nur für Rückbau

Stadtrat Alfred Gunzer sagte, die Bühne solle rückgebaut werden. Die Stadt wolle eine sanfte Bespielung auf der schwimmenden Plattform haben. Alles andere werde abgebaut, damit sei der freie Blick auf den See gewährleistet. Man sei bestrebt, eine Einigung zu erzielen. Es gehe um die bestmögliche Verwertung.

Die Entscheidung muss jetzt der Messeaufsichtsrat treffen. Möglicherweise muss auch die Generalversammlung der Kärntner Messen mit der Causa befasst werden. Sie könnte die Verschrottung der Seebühne auf unbestimmte Zeit verzögern, denn dort ist aufgrund eines Syndikatsvertrags aus den 60iger-Jahren ein Beschluss ohne Zustimmung der Stadt Klagenfurt nicht möglich.

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