Buslenkerin wurde zur Lebensretterin

Eine Buslenkerin ist am Donnerstag für ihre Fahrgäste zur Lebensretterin geworden. Die Bremsen des voll besetzten Busses versagten in einem Steilstück der Innerkremser Landesstraße den Dienst. Der Frau gelang es, das tonnenschwere Fahrzeug in einen Seitenweg zu lenken. Fünf Personen wurden leicht verletzt.

Die 42 Jahre alte Buslenkerin aus Mühldorf fuhr 80 Urlauber nach einem Skitag auf dem Mölltaler Gletscher in Richtung Spittal an der Drau. Auf einem abschüssigen Steilstück, kurz vor Flattach, konnte die Frau plötzlich weder bremsen noch einen niedrigeren Gang einlegen.

Busunfall Bezirk Spittal Drau

Polizei

50-Meter-Absturz drohte

Ein Absturz über den rechten Fahrbahnrand, wo es 50 Meter in die Tiefe geht, hätte laut Polizei in einer Katastrophe geendet. Doch die Lenkerin reagierte geistesgegenwärtig, sie lenkte den Bus nach links in einen Feldweg. Das rettete vielen Menschen das Leben. Davon ist auch Michael Valentinig, der Einsatzleiter der Feuerwehr überzeugt. „Von meiner Seite aus muss ich sagen, dass die Frau super reagiert hat. Weiter unten wären keine Ausweichmöglichkeiten mehr gewesen.“ Der Tiefschnee bremste das Fahrzeug, das schließlich schräg im Schnee stehen blieb.

Busunfall Bezirk Spittal Drau

Polizei

Urlaubsgäste gerieten in Panik

Weil die Türen klemmten, schlugen Urlauber eine Scheibe ein. Kurzfristig brach Panik aus, erzählte die Schülerin Michelle Ladstätter aus Flattach. „Es war viel Panik, sehr viele Ausländer im Bus sind in Panik geraten. Sie schlugen die Scheiben ein und kletterten hinaus.“

Beim Aussteigen erlitten fünf Jugendliche Abschürfungen und Prellungen. Sie wurden in das Krankenhaus Spittal an der Drau gebracht. Für die Feuerwehr blieb nicht mehr viel zu tun: „Wir haben mit der Gemeinde geholfen, den Schnee wegzuräumen, und den Bus mit dem Feuerwehrauto herausgezogen“, so Valentinig. Nun soll ein Sachverständiger klären, ob es sich bei dem Bremsversagen um einen Fahrfehler oder ein technisches Gebrechen handelte.