Medikamente mit Polizeieskorte besorgt

Im Lesachtal werden die Medikamente knapp. Ein 55-jähriger Bewohner fuhr am Mittwoch mit Polizeieskorte von Kötschach nach St. Jakob, Lawinen und umgestürzte Bäume blockierten die Straße. Unter anderem besorgte er Insulin für eine schwangere Diabetikerin.

Die Gailtal Straße (B111) zwischen Kötschach und der Landesgrenze ist seit Donnerstagabend gesperrt, das Lesachttal kann seit Dienstag nur von Osttirol aus notversorgt werden - mehr dazu in Weiter Sperren im Bahn- und Straßenverkehr. Nun werden im Tal auch die Medikamente knapp. Deswegen bat ein 55-jähriger Lesachttaler am Mittwoch die Polizei um Hilfe. Der 55-Jährige ist selbst seit Tagen in Kötschach-Mauthen „eingesperrt“ und konnte nicht nach Hause. In St. Jakob würden sich mehrere Personen befinden, die dringend Medikamente aus der Apotheke in Kötschach benötigen würden, schilderte der Mann der Polizei. Unter anderem brauche eine 32-jährige, schwangere Diabetikerin dringend Insulin, weil ihr Vorrat zu Ende gehe.

Auch Babynahrung und Windeln besorgt

Weil ein Befahren der Gailtal Straße in diesem Abschnitt wegen Lawinengefahr und der Gefahr von umstürzenden Bäumen derzeit sehr gefährlich ist, wurde der Arbeiter von der Polizei nach St. Jakob eskortiert. In Kötschach besorgte er zuvor die dringendsten Medikamente für mehrere Bewohner von St. Jakob, außerdem Babynahrung und Windeln.

Äußerst gefährliche Fahrt

Die Rückfahrt nach St. Jakob sei für den hilfsbereiten Arbeiter und seine Polizeieskorte zum Hürdenlauf geworden, sagt Albert Schellander von der Polizei Kötschach-Mauthen. Bereits nach wenigen Kilometer versperrten umgestürzte Bäume die Fahrbahn. Die Bäume mussten von der Straßenmeisterei Kötschach entfernt werden, bevor die Rückfahrt weitergehen konnte. Nur wenig später, im Bereich des Strajacher Grabens, blockierten wiederum Bäume und eine Lawine die Fahrbahn. Erneut rückte die Straßenmeisterei mit einem Räumgerät aus.

Während der Räumungsarbeiten bestand laut Polizei akute Gefahr, dass weitere Bäume auf die Straße stürzen. Schellander: „Links und rechts der Fahrbahn hörte man schon das Knacken und Brechen von Holz.“ Vor allem sei es schwer zu berechnen gewesen, in welche Richtung ein Baum fallen wird. Nach zwei Stunden war gegen Mittag die Odyssee zu Ende, der Trupp kam heil in St. Jakob an und konnte die Medikamente den Patienten übergeben. Für die Polizeibeamten war die Rückfahrt nicht weniger gefährlich, wieder mussten Bäume von der Straße entfernt werden.

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