Tagelang ohne Strom: 92-Jährige gerettet
Die einzige Verbindung der Frau zur Außenwelt – ein Handy – ging am Dienstag mangels Strom aus. Der Gemeinde war es wegen der Lawinengefahr und zahlreicher umgestürzter Bäume nicht möglich gewesen, die Zufahrt zu räumen. Zwei Alpinpolizisten gingen deshalb am Dienstag mit Schneeschuhen zum Haus der Frau, um Nachschau zu halten. Heribert Patterer, Chef der Hermagorer Alpinpolizei: "Wir haben die Lage erkundet. Es ging der Frau zwar nicht so schlecht, wie zuerst vermutet worden war, sie war jedoch psychisch schon leicht angeschlagen. Wir haben deshalb beschlossen, sie nicht länger oben zu lassen. Außerdem stehen hinter dem Haus einige Fichten, die sich doch sehr nach vorne in Richtung Haus neigen.“
Es besteht laut Patterer die Gefahr, dass die Bäume noch in der Nacht auf das Haus fallen könnten. Alleine hätte die Frau eine solche Situation wohl nicht bewältigen können. Sie wollte auf keinen Fall länger alleine daheimbleiben.
Von der Außenwelt abgeschnitten
Die Frau sei zwar trotz ihrer 92 Jahre „rüstig beieinander“, körperlich allerdings leicht eingeschränkt. Die Zufahrt zum Haus der Pensionistin ist mit Bäumen verlegt, auch der Weg zum weiter oben gelegenen Reißkofelbad – ein von Außen zugänglicher, geräumter Bereich – wurde durch eine Lawine eineinhalb Meter tief verschüttet. Für die Frau ein unüberwindbares Hindernis. „Es wäre der Frau nicht möglich gewesen, zu Fuß zum Reißkofelbad zu gehen“, so Patterer.
Polizei
Der Hubschrauber startete deshalb trotz schlechter Wetter- und Sichtbedingungen und brachte die Betagte ins Tal. Sie wurde dort vom Bürgermeister der Gemeinde Kirchbach und einer Polizeistreife abgeholt und hat für die kommenden Tage bei einer Freundin in Kötschach ein Quartier gefunden.
Gerne mit Hubschrauber weiter mitgeflogen
Der Flug mit dem Hubschrauber schien der rüstigen Dame jedenfalls gefallen zu haben. Sie sagte zur Mannschaft des Polizeihubschraubers, dass sie gerne weiter mitgeflogen wäre.