Seebühne: Kein Käufer akzeptiert

Am Montagnachmittag hat der Seebühnen-Ausschuss getagt. Er befasste sich mit den Kaufangeboten, unter anderem von einem Bordellbetreiber. Keiner der vier Interessenten habe die geforderten Kriterien erfüllt, nun muss sich die Messegesellschaft damit beschäftigen.

Im Ausschuss fiel keine Entscheidung über die unmittelbare Zukunft der Wörtherseebühne. Nach einer Vertragsauflösung des Seebühnen-Vertrages seitens des Landes Kärnten war die Bühne Ende vergangenen Jahres zum Verkauf ausgeschrieben worden. Offenbar erfüllte aber keiner der vier Interessenten die Ausschreibungsbedingungen.

Haider wollte Musicalmekka

Rund zehn Millionen Euro Steuergeld kosteten Programm und Baukosten der Seebühne. Doch trotz des enormen finanziellen Aufwandes wurde die Seebühne nie zu dem, vom damaligen Landeshauptmann Jörg Haider erhofften Mekka des Sommermusicals in Österreich. Nach dem Bruch mit dem damaligen Stadttheaterindendanten Dietmar Pflegerl holte Haider Staatsopernballettchef Renato Zanella mit einer Luxus-Gage nach Kärnten Doch auch dieser brachte nicht den erhofften Erfolg. Dennoch mussten auch weiterhin Hunderttausende Euro pro Jahr für den Erhalt der Bühne aufgewendet werden, bei einem künstlerisch wenig ehrgeizigen Programm.

Keine Nachverhandlungen geplant

„Es gibt kein Angebot, das den Kriterien entspricht“, sagten LHStv. Gabriele Schaunig, LR Wolfgang Waldner (ÖVP) und Messepräsident Albert Gunzer (FPK) im Anschluss an die Ausschusssitzung in Klagenfurt. Nachverhandlungen mit den Bietern werde es keine geben. „Dafür ist das Eis juristisch zu dünn“, erklärte Schaunig.

Wie es nun mit der Seebühne weitergehen wird, sollen nun die Kärntner Messen, in deren Eigentum sich die Bühne befindet, entscheiden. Bereits am Donnerstag findet eine Aufsichtsratssitzung und eventuell auch eine Generalversammlung der Messen statt, kündigte Gunzer - der auch Klagenfurter Vizebürgermeister ist - an. Die Messen wiederum gehören zu 48 Prozent der Stadt und zu je 26 Prozent dem Land und der Wirtschaftskammer.

Wer zahlt einen Abriss?

Uneinigkeit herrscht zwischen Land und den Messen in der Frage, wer für die eventuell nötigen Abrisskosten der Bühne in der Höhe von maximal 500.000 Euro aufkommen soll. Das Land bürge mit einer Ausfallshaftung für die laufenden Kosten, nicht aber für Verschrottungskosten, meinte Waldner. „Wir sind der Meinung, dass das Land aufkommen muss“, widersprach Gunzer.

Seebühne Winter Schnee

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Winterruhe am Wörthersee.

Unterschiedlich sind aber auch die grundsätzlichen Meinungen über die Zukunft der Bühne. Gunzer will die schwimmende Plattform - in welcher Form auch immer - eher erhalten. Das Land hingegen ist nicht mehr bereit, die Bühne zu subventionieren.

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