Wirbel um geplante UKH-Verlegung

Zwischen Unfallkrankenhaus Klagenfurt (UKH) und Klinikum ist eine enge Kooperation vereinbart worden. Geplant ist auch, dass UKH in rund fünf Jahren auf das Gelände des Klinikums zu verlegen. Die 300 UKH-Mitarbeiter wurden davon überrascht und sind verunsichert.

Erst vor wenigen Wochen feierte das Unfallkrankenhaus den Spatenstich für einen Verwaltungsneubau samt Übergang über die Waidmannsdorferstraße, nun erfuhr die Belegschaft, dass sie schon in wenigen Jahren den Standort verlassen und in Richtung Klinikum übersiedeln soll. Eine Aussendung von KABEG und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sorgte für Verunsicherung, die „verbindliche Absichtserklärung“ wurde am Dienstag unterzeichnet.

Demnach sollen Synergieeffekte genutzt werden, obwohl die beiden Einrichtungen bisher wenig miteinander zu tun hatten. Das UKH gehört der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), ursprünglich gegründet für die Versorgung von Patienten, die einen Arbeitsunfall hatten. Das Klinikum ist hingegen eine Landeskrankenanstalt, die Mitarbeiter haben zwar keine schlechten, aber doch ein wenig schlechtere Verträge als jene des Unfallkrankenhauses.

KABEG geht von Verlegung aus

Die geplante neue Aufteilung: Die Orthopädie soll ins Klinikum, die Unfallchirurgie ins Unfallkrankenhaus. Der dafür notwendige Neubau soll neben der Notaufnahme des Klinikums entstehen. KABEG-Vorstand Arnold Gabriel spricht von einem „tiefgreifenden Kooperationsprojekt“. Das Projekt sei „verbindlich“ und sehe schon kurzfristig enge Kooperationen vor. Mittel- bis langfristig, in vier bis fünf Jahren, sei dann vorgesehen, das UKH am Gelände des Klinikums unterzubringen, bestätigte Gabriel dem ORF. Was für die Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft eine klare Sache ist, beschreibt die AUVA nicht so konkret. In einer Aussendung ist von „mittelfristigen Plänen“ die Rede.

Keine Kündigungen geplant

Die 360 Unfallkrankenhaus-Mitarbeiter sind jedenfalls überrascht und verängstigt. Eine schon länger geplante Betriebsversammlung am Mittwochnachmittag wurde zur Informationsveranstaltung. Die Unruhe sei groß gewesen, sagte Betriebsratsvorsitzender Günther Kanduth nach der Versammlung. Die Mitarbeiter hätten aus den Medien von den Plänen erfahren, kritisiert er. Viele Mitarbeiter hätten Angst vor einer Kündigung, es gebe aber die Zusicherung der Generaldirektion, dass es keine Kündigungen geben werde. Um alle Betroffenen einzubinden, werden jetzt Arbeitsgruppen mit Vertretern aus beiden Krankenhäusern eingerichtet.