LW-Kammer: Kritik an neuem Naturschutzgesetz

Die Landwirtschaftskammer hat am Freitag das geplante, neue Kärntner Naturschutzgesetz kritisiert, der Arbeitsraum der Bauern würde immer mehr eingeschränkt. Umweltreferent Rolf Holub (Grüne) argumentiert mit EU-Vorgaben, etwa bei den Natur2000-Gebieten.

In einer von der Landwirtschaftskammer beschlossenen, dreiseitigen Resolution an Kärntner Bauern. Grund und Boden der Landwirte würde in Nutzung und Bewirtschaftung immer mehr eingeschränkt. Land- und Forstwirte seien mit einer Überreglementierung und einer damit verbundenen Verbürokratisierung konfrontiert, klagte Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler. Man müsse einfach sagen, es gehe zu weit. Es gebe Vorstellungen, die für die Bewirtschaftung und die Rentabilität nicht mehr tragbar seien.

Laut Mößler würden zwei Arbeitsentwürfe zu einer Abänderung des Kärntner Naturschutzgesetzes kursieren. Die Landwirtschaftskammer sei aber nicht zu Verhandlungen eingeladen wurde, stößt den Mitgliedern der Kammer sauer auf. Keiner der Entwürfe sei laut Mößler akzeptabel, weil es zu neuen Auflagen kommen würde, die die normale Bewirtschaftung in Frage stelle. Es gebe neue Begrifflichkeiten, die nicht einmal auf der Uni für Bodenkultur vorgetragen werden.

Kritik an Biosphärenpark Nockberge

Kritik gibt es von der Landwirtschaftskammer am Biosphärenpark Nockberge und den Natura-2000-Schutzgebieten, die noch heuer erweitert werden sollen. Die Umwandlung des Nationalparks Nockberge zu einem Biosphärenpark sollte die Arbeit der Bauern in der ehemaligen Kernzone - heute Schutzzone - grundsätzlich erleichtern. Ein konkretes Beispiel im Gurktal würde das allerdings widerlegen, so Mößler.

Dort sei ein geplanter 700 Meter langer Forstweg zur Bewirtschaftung eines Waldes, sowohl im Nationalpark, als auch jetzt im Biosphärenpark, abgelehnt worden. Der betroffene Landwirt im Gurktal will nun bei Gericht Klarheit bekommen. Mößler ist selbst betroffener Grundbesitzer in den Nockbergen.

Holub: Strafzahlungen drohen

Rolf Holub versteht die Kritik der Landwirtschaftskammer nicht, es habe sehr wohl vorab Gespräche gegeben. Vor Weihnachten habe man sich geeinigt, dass die Begutachtung der Novelle erst 2014 stattfinde. Andererseits dränge die Zeit, Kärnten müsse die Natura2000-Gebiete ausweisen, ansonsten würden EU-Strafzahlungen drohen. Holub: „Wenn die Landwirtschaftskammer diese Strafen zahlt, kann alles bleiben, wie es ist.“

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