Natura-2000-Gebiete verdoppeln

In den nächsten Monaten werden zusätzliche Gebiete als Natura 2000 nach Brüssel gemeldet, haben die Grünen am Montag angekündigt. Es geht darum, ein EU Mahnverfahren zu vermeiden. Die Natur-2000-Gebiete in Kärnten sollen verdoppelt werden.

Österreich droht eine Mahnung der EU, weil die Habitatrichtlinie, die die Erhaltung der Artenvielfalt zum Ziel hat und die EU Vogelschutzrichtlinie in Kärnten nicht zeitgerecht umgesetzt wurden. Auch andere Bundesländer sind säumig. Nun ist „Feuer am Dach“, um Strafzahlungen zu vermeiden. In wenigen Monaten muss nun das aufgeholt werden, was die Vorgänger-Regierungen in den 20 Jahren seit Bestehen der EU-Richtlinien versäumten, sagte der grüne Landesrat Rolf Holub.

Er beruhigte aber im Vorfeld, alles solle nur im Konsens mit den Grundeigentümern passieren: „Der Naturschutz kann nur funktionieren, wenn die, die Landschaft kultivieren, mit dabei sind und die Zusammenhänge verstehen. Ich bin guten Mutes, dass wir die Natura-2000-Gebiete in Kärnten in den nächsten Monaten verdoppeln werden. Wir hatten fünf Prozent, auf zehn möchte ich kommen.“

Verantwortung für Erhalt diese Lebensräume

Die Außenzone vom Nationalpark Hohe Tauern, die Petzen oder der Mittagskogel, sind Gebiete, die momentan im Gespräch für Natura 2000 Gebiete sind. Der grüne Landtagsabgeordnete Michael Johann sagte, es können auch kleinere Gebiete zum Natura-2000-Gebiet werden, vorausgesetzt, sie beinhalten Besonderheiten bei Tier- und Pflanzenwelt oder in der Geologie.

Johann sagte: „Wir haben die Schattenliste mit Lebensräumen, die in Kärnten vorkommen sollen. Es gilt zu überprüfen, wo die seltenen Mulchkäfer vorkommen oder nicht, dann müssen wir schauen, welche Gebiete wir hineinnehmen. Das sind Kalktuffquellen, die interessant sind, bodensaure Buchenwälder oder thermophile Schutthalden in den Almen. Bestimmte, seltene Lebensräumen, die in Europa selten vorkommen.“ Kärnten habe hier eine besondere Verantwortung für die Erhaltung dieser Lebensräume, so Johann.

Umweltanwalt soll eingesetzt werden

Holub sagte außerdem, dass die Novelle des Naturschutzgesetzes fertig sei und begutachtet werden könne. Der Naturschutzbeirat soll durch einen Umweltanwalt juristisch gestärkt werden. Laut Holub werde der Posten selbstverständlich objektiviert.