Winter: Schnee und grüne Wiesen

Kärnten ist in diesem Winter zweigeteilt: grün-weiß. In Oberkärnten gibt es Schnee-Spitzenwerte, in den Zentralräumen soll es hingegen noch mindestens zehn Tage lang frühlingshaft grün bleiben. Es ist nicht einmal kalt genug zum Eislaufen.

Im Lesachtal gibt es seit letzter Woche viel Schnee, schon fast zu viel. Das Tal war knapp einen Tag lang über die Straße nicht erreichbar - mehr dazu in Plöckenpass wieder frei befahrbar. In den großen Kärntner Skigebieten freut man sich über Schnee. Am Nassfeld, am Katschberg oder auf der Turrach liegt mehr als ein Meter Schnee in Höhe der Bergstationen. Laut Wirtschaftskammer sind die Hotels gut gebucht.

Grüner Winter

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Eismeister Friedrich Rupnik.

Anders ist die Stimmung in den Niederungen wie rund um Klagenfurt oder Villach. Hier sind die Wiesen satt grün. Schnee ist noch länger keiner in Sicht, sagte Gerhard Hohenwarter von der Klagenfurter Wetterdienststelle: „Leider ist es ganz schwer zu sagen. Letztes Jahr hat sich die Großwetterlage am 13. Jänner umgestellt, auch heuer dürfte es Mitte Jänner wechseln. So bald werden wir im Süden im Tal nicht viel Schnee bekommen.“

Eislaufverein befürchtet Ende

Die überdurchschnittlichen Temperaturen im Dezember machten auch den Eisläufern einen Strich durch die Rechnung. Einzig das Westufer des Weißensees ist freigegeben. Die anderen großen Seen in Kärnten sind großteils eisfrei. Acht Eisflächen werden vom Eislaufverein Wörthersee betreut, darunter auch den Hörzendorfer See. Nach nur wenigen Öffnungstagen in diesem Winter musste der See wieder gesperrt werden. Insgesamt eine wirtschaftliche Katastrophe für den Eislaufverein, sagte Eismeister Friedrich Rupnik: „Wenn das so weitergeht, werden wir bald aufhören. Wir haben keine Einnahmen, wir können unseren Fuhrpark nicht mehr erhalten.“

Grüner Winter Wiese

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Jänner in Kärnten.

Baufirmen ohne Aufträge

Die Kärntner Bauwirtschaft ist von den frühlingshaften Witterungsverhältnissen im Tal nicht betroffen. Auch wenn gearbeitet werden könnte, fehlen die Aufträge, beklagte Innungsmeister Stefan Hasse. In der Braubranche werden im Winter auch Überstunden abgebaut, die durch eine Sonderregelung im Kollektivvertrag in der Hochsaison angehäuft wurden. Auf die Landwirtschaft, die Tierwelt oder die Pflanzen hat der in den Zentralräumen schneearme und warme Winter bisher keine Auswirkungen, sagen Experten.

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