2013 - Jahr der Rekordarbeitslosigkeit

Das Wirtschaftsjahr 2013 ist für Kärnten ein schwieriges gewesen. Es gab rund 400 Pleiten und die Arbeitslosigkeit stieg auf einen Rekordwert seit 1950. Die Causa Hypo-Bank sorgte auch heuer für viele Schlagzeilen.

2013 erfasste Kärnten eine Pleitewelle, betroffen waren auch Kärntner Niederlassungen von Konzernen wie Alpine-Bau, Dayli, die Fertighaushersteller Griffner und WIGO, die Skifabrik Elan in Fürnitz, die Bäckerei Legat, die Metallfirma Mage-Gehring - sie alle und 400 andere Firmen meldeten heuer Insolvenz an. Einige Betriebe, wie Griffnerhaus, fanden Investoren und werden weitergeführt - mehr dazu in Firmenpleiten auf Vorjahresniveau.

Die schwache Konjunktur sei ein Grund für die Pleitewelle, sagt Barbara Wiesler-Hofer vom Kreditschutzverband. Ein weiterer Grund sei auch, dass viele Mittelbetriebe ihre Reserven seit dem Beginn der Wirtschaftskrise 2008/2009 nun verbraucht hätten.

2.700 Beschäftigte von Insolvenzen betroffen

2.700 Kärntner waren von den Insolvenzen betroffen, um 1.000 mehr als im Vorjahr. Im Jahresdurchschnitt sind 23.000 Kärntnerinnen und Kärntner auf Jobsuche. Damit sei die Arbeitslosigkeit mit einer Quote von zwöf Prozent heuer die höchste seit 1950, sagt Franz Zewell, Leiter des Arbeitsmarktservice - mehr dazu in November: 9,3 Prozent mehr Arbeitslose. Bereits seit November 2012 sei die Beschäftigung in Kärnten im Sinkflug. Heuer habe es in Kärnten 1.800 weniger Beschäftigte gegeben.

Schließungen aus Kostengründen

Das Aus kam für einige Großbetriebe auch aus rechnerischen Gründen. So schloss der Fruchtsaft-Hersteller Pago seinen Gründungsstandort Klagenfurt aus wirtschaftlichen Gründen. Das Unternehmen habe in den letzten Jahren einen zweistelligen Absatzrückgang verbucht, sagte Thomas Hinderer vom Eigentümer Eckes-Granini. Pago wurde deswegen großteils in das Unternehmen Eckes-Granini überführt - mehr dazu in Pago-Abfüllanlage bleibt teilweise in Klagenfurt. Auch das AT&S-Werk in Klagenfurt wurde aus Kostengründen zugesperrt - mehr dazu in AT&S schließt mit Ende 2013.

Andere Unternehmen hingegen investierten kräftig und nahmen zusätzliche Mitarbeiter auf, etwa das Bosch-Mahle-Turboladerwerk in St. Michael ob Bleiburg, das die Automobil-Industrie beliefert. Auch der Mikro-Elektronikkonzern Infineon in Villach hielt sich stabil.

Teure Hypo-Bank

Teuer kommt die Steuerzahler die notverstaatlichte Hypo-Alpe-Adria-Bank: Die Bank braucht 1,75 Milliarden Euro, um zu bilanzieren. Für die Hypo-Österreich fand sich ein Käufer, der indisch-britische Investor Sanjeev Kanoria - mehr dazu in Hypo Österreich offiziell verkauft.

Ex-Hypo-Vorstand Wolfgang Kulterer und weitere Ex-Manager stehen erneut vor Gericht, im November begann der Prozess um Vorzugsaktien. Ex-Vorstand Josef Kircher gestand und belastete die Mitangeklagten, Kulterer hingegen beteuerte seine Unschuld. Aus früheren Verfahren wurden die fünfeinhalbjährige Haftstrafe für Kulterer sowie Haftstrafen für andere Berater und Manager rechtskräftig.

Schwieriges Jahr für die Bauern

Keinen Grund zur Freude gab den Kärntner Bauern die wochenlange Hitze. Große Teile der Mais- und Heuernte fielen deswegen aus - mehr dazu in Maisernte nicht mehr zu retten. Damit fehlt auch Futter für den Winter, zahlreiche Bauern mussten ihren Viehbestand reduzieren.

Im Kärntner Tourismus brachten Sommer- und Wintersaison kaum Zuwächse, zumindest laut den offiziellen Zahlen - mehr dazu in Bilanz zeigt Minus im Tourismus. Mehr Menschen als erwartet lockte der neue Holz-Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel bei Keutschach an. Bis Weihnachten zählte man 250.000 Besucher.

Ein Sorgenkind der Wirtschaft blieb und bleibt der Flughafen Klagenfurt, wo der neue Geschäftsführer Max Schintlmeister gegen sinkende Passagierzahlen und um mehr Flugverbindungen kämpfen muss - mehr dazu in Wieder Flüge nach Berlin und Hamburg.