KHD prangert Geheimdienst-Einbrüche an

Der Kärntner Heimatdienst sieht es als erwiesen an, dass der jugoslawische Geheimdienst in den Jahren 1973 und 1974 Einbrüche in Büros des Heimatdienstes in Klagenfurt verübt hat. Dabei wären wichtige Unterlagen kopiert worden.

Dem Kärntner Heimatdienst liegen Dokumente vor, in denen es um die Planung und Ausführung von zwei Einbrüchen in das KHD-Büro geht, bei denen auch „Gewaltanwendung eingeplant“ war. Der Auftrag soll direkt aus dem jugoslawischen Innenministerium gekommen sein. Von dort sollen auch Gewaltakte bis hin zu Mordanschlägen in Auftrag gegeben worden sein. Als Zeitpunkt für den Einbruch sei der 22. und 23. April 1973 vorgeschlagen worden. In dem Schreiben, das dem KHD vorliegt, heiße es dazu wörtlich „damit wir Archivalien über die Tätigkeit der beiden Organisationen erhalten. Auf dieser Basis wird sich der Staatssicherheitsdienst leichter in der offensiven Aktivität gegen die beiden Organisationen orientieren können...“

„2.000 Seiten Archivmaterial abgelichtet“

In einem Bericht an das Innenministerium in Belgrad werde dargelegt, dass bei dem Einbruch am 22. April „2.000 Seiten Archivmaterial abgelichtet“ worden seien. Der Einbruch wurde damals vom KHD nicht bemerkt. Unte den sieben UDBA-Leuten, die am Einbruch beteiligt waren, soll sich laut KHD auch Luka Vidmar befunden haben, der sich als einer der Täter beim Bombenanschlag auf das Heimatmuseum schwer verletzte. In der Nacht auf den 14. April 1974 wurde schließlich abermals in das Heimatdienst-Büro eingebrochen.

Historikerkommission will Hintermänner nennen

Eine Historikerkommission unter Vorsitz des Direktors des Landesarchivs Wilhem Wadl will in den nächsten Monaten eine 700 seitige Publikation veröffentlichen. Dort sollen die Hintermänner genannt werden.

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