Therme Bad Bleiberg droht Schließung

Tourismusverband und Gemeinde Bad Bleiberg kämpfen um die Generalsanierung ihrer Therme. Die Investitionskosten von mindestens 5,5 Mio. Euro können sie allerdings nicht allein aufbringen. Findet sich kein Investor, ist am 7. Jänner Schluss.

Die veraltete Anlage schreibt so hohe Verluste, dass diese von der Gemeinde nicht mehr finanziert werden können. Ein Ausweg bestünde in einer Generalsanierung. Doch auch dafür fehlt das Geld. Landesförderungen gibt es nur, wenn auch ein privater Investor einsteigt, aber der ist nicht in Sicht. Bürgermeister und Tourismusverband hoffen nun auf ein „Weihnachtswunder“. Seit der Stilllegung des Bergbaus im Bleiberger Tal lebt man vom Thermalwasser.

Kurzentrum investierte Millionen

Das Wasser kommt in Bad Bleiberg mit 27 Grad aus der Erde. Neben dem Gemeinde-Thermalbad entstanden ein Kurzentrum und ein Hotelbetrieb. Das Kurzentrum investierte Millionen, verfügt über einen eigenen Heilklimastollen und nutzt ebenfalls die Thermalquelle. 2013 verzeichnete man 103.000 Nächtigungen, eine weitere Steigerung. Die Auslastung beträgt 88 Prozent.

Im Gegensatz dazu ist das Gemeinde-Thermalbad mittlerweile völlig veraltet. Die Landesregierung arbeite an einem Bäderkonzept für ganz Kärnten, sagte Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ): „Wenn es keine Bereitschaft der Unternehmerinnen und Unternehmer gibt, hier mitzuwirken, glaube ich, dass Projekte auch hinkünftig nicht erfolgreich sein werden. Da braucht es die Bereitschaft aller.“

Bleiberg Therme

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Mindestens fünf Millionen Euro seien für die Modernisierung notwenig, sagte Bürgermeister Gunnar Illing. Die veraltete Anlage schreibt jährlich 150.000 Euro Verlust: „Die Therme müsste geschlossen werden, weil wir das finanziell nicht mehr zustande bringen. Bisher ist alles aus dem eigenen Etat der Gemeinde finanziert worden.“

Bleiberg Gunnar Illig

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Bürgermeister Gunnar Illing

Gemeindearzt für Fortbestand

Neben der Tourismuswirtschaft setzt sich auch der langjährige Gemeindearzt Walther Fehringer für den Fortbestand der Therme ein, das Wasser helfe vor allem bei rheumatischen Erkrankungen: „Wir haben ein Thermalwasser vor der Tür, und niemand will das anscheinend verwenden. Woanders wird kilometerweise in den Berg hineingebohrt, um ein paar Tropfen warmes Wasser zu finden und eine Therme eröffnen zu können.“

Tourismusverband will helfen

Für Thomas Michor von der Tourismusregion Villach, Ossicher See, Faaker See wäre es schade, „den Schatz, der aus der Erde kommt“, nicht zu nützen. Monika Hausmann vom Tourismusverband will die Sanierung aus dem Budget mitfinanzieren. Auch mit einer Spendenaktion will der Tourismusverband Geld auftreiben, denn auch wenn die Schließung vor der Tür steht, in der Gemeinde schüttelt man den Kopf darüber. Zumindest bis Anfang Jänner soll die Therme noch geöffnet bleiben.

Bleiberg Technikraum Therme

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