Hochwasser: Slowenien sieht Fehler bei Verbund

Das Jahrhunderthochwasser der Drau von November 2012 hat auch in Slowenien schwere Schäden verursacht. Dafür seien Fehler des Kraftwerksbetreibers Verbund wesentlich mitverantwortlich, sagte der slowenische Umweltminister Dejan Zidan.

370 Millionen Euro Schaden soll das Jahrhunderthochwasser von vergangenem November in Slowenien verursacht gaben. Wie auf Kärntner Seite in Lavamünd, waren auch jenseits der Grenze dutzende Ortschaften und mehrere Städte überschwemmt worden, darunter etwa Teile von Marburg.

Der slowenische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dejan Zidan war am Freitag auf Einladung der Südkärntner Bauern auf Arbeitsbesuch in Kärnten. In der Landesregierung traf Zidan auf die Vertreter der Regierungskoalition. Er sagte, er orte die Verantwortung für die Schaden beim Betreiber der Drau-Kraftwerkskette, also beim Verbund. Zidan: „Unsere Experten sind sich einig, dass Fehler der Kraftwerksbetreiber zu einer zusätzlichen Wasserwelle mit einem Durchfluss von 730 Kubikmetern pro Sekunde geführt haben. Diese Welle war für die Schäden wesentlich mitverantwortlich - und wer Schäden verursacht, muss diese auch wiedergutmachen.“

Experten: Slowenien trägt Mitschuld

Der Verbund bestritt bisher stets Fehler, man habe die geltende Wehrverordnung eingehalten. Ein Gutachten des Umweltministeriums bestätige das. Kärntner Experten kamen allerdings zu ähnlichen Ergebnissen wie Slowenien, wonach den Verbund sehr wohl eine Mitschuld treffe.

Gemeinsam mit Kärnten wolle man jedenfalls Lehren aus der Jahrhundertflut ziehen und die Kontroll- und Warnsysteme verbessern, sagte Zidan nach einem Gespräch mit Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und den Landesräten Wolfgang Waldner (ÖVP) und Rolf Holub (Grüne). Im Anschluss bestätigte Minister Zidan, dass auch das „Kontaktkomitee für regionale Zusammenarbeit zwischen Kärnten und Slowenien“ wiederbelebt werden solle. Ein erstes gemeinsames Treffen ist für kommenden Februar in Bled angesetzt.

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