Hypo-Bank braucht neue Finanzspritze

Die notverstaatlichte Kärntner Hypo Alpe Adria braucht binnen weniger Wochen wieder neues Geld vom Staat - dem Vernehmen nach rund eine Milliarde. Erst im September flossen 700 Millionen Euro vom Bund in die Bank.

Nicht einmal drei Monate reichte die letzte Kapitalspritze für die Bank. Sie war nötig, weil die Bank tiefe Löcher in der Halbjahresbilanz auffüllen musste. Freitagnacht informierte die Hypo über eine weitere drohende Unterkapitalisierung und über bevorstehende Zuschuss-Verhandlungen mit dem Bund – mehr dazu in Hypo braucht neue Finanzspritze. Zahlen wurden keine genannt. Wie viel also der Steuerzahler nun kurzfristig bis Ende November in die Bank zahlen muss, ist noch offen.

Es werden noch letzte Bankdaten abgewartet. Dem Vernehmen nach dürfte die Bank für den Jahresabschluss 2013 per Ende Dezember in Summe eine Milliarde Euro an frischem Steuergeld benötigen, es könnte auch mehr werden. Die Bank hat weiterhin hohe Verluste wegen teurer Beteiligungs-Abschreibungen. Vom Finanzministerium wurde am Samstag bestätigt, dass die Bank zusätzlichen Kapitalbedarf hat. Über die Höhe gab es keine Auskunft.

Hypo kostete bisher 3,8 Milliarden

Die Bank gilt als „Milliardengrab“, bisher wurden rund 3,8 Milliarden an Steuergeld in die Problembank gesteckt. Anfang September hat die EU-Kommission im Beihilfeverfahren die gigantische Summe von bis zu 11,7 Mrd. Euro an möglichen österreichischen Staatsbeihilfen für die Hypo durchgewunken. Darin wurde gebilligt, was der Staat bisher schon in die Krisenbank steckte und was im schlimmsten Fall noch nötig werden könnte. Im Extremfall könnten - sieht man von den bisher hineingesteckten Steuergeldern ab - bis 2017 noch rund 5,4 Mrd. Euro an neuen Kapitalzuschüssen gebraucht werden. Dazu könnten noch milliardenschwere Liquiditätshilfen kommen.

„Bad Bank“ braucht hohe Bundesgarantien

Insgesamt könnte die Hypo heuer also 1,7 bis zwei Milliarden euro vom Staat brauchen. Es sei denn, es ginge sich im Eilverfahren noch eine so genannte „Bad Bank“ aus, in die faule Kredite und unverkäufliche Assets ausgeparkt werden könnten. Eine solche Abbaubank würde den unmittelbaren Kapitalbedarf in der Bank selbst verringern, dürfte allerdings entsprechend hohe Bundesgarantien erfordern.

Auf die Frage, ob auch die ehemalige Hypo-Mutter BayernLB weiter zur Kasse gebeten werde soll, kam die EU-Kommission laut „Standard“ unterdessen zur Auffassung, dass die Einbindung der BayernLB in die Lastenverteilung „anegmessen“ ist - mehr dazu in EU: BayernLB genug in Hypo-Lasten eingebunden.

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