Sponsoring-Forderung für Bayern „ekelig“

Dass Ex-LH Jörg Haider angeblich den Hypo-Verkauf an ein Sponsoring für den SK Austria Kärnten bzw. das Klagenfurter Stadion gebunden haben soll fanden die wegen des Hypo-Kaufs angeklagten BayernLB-Manager „ekelig“, berichtet „Der Standard“.

Die Zeitung verweist in ihrer Freitag-Ausgabe auf die Münchener Anklageschrift, wonach es um die angebliche Bestechung Haiders als „europäischen Amtsträger“ gehe. Die deutsche Staatsanwaltschaft sieht eine „Korruptionsabrede“ und auch einen Eigenvorteil für Haider. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Schmid: 2,5 Mio. Euro für Haider zu wenig

Haider habe angeblich auch ein laufendes finanzielles Engagement für seinen Fußballklub gefordert, soll Ex-BayernLB-Chef Werner Schmidt bei Befragungen der deutschen Staatsanwaltschaft zu Protokoll gegeben haben. Ihm sollen die geflossenen 2,5 Mio. Euro zu wenig gewesen sein. „Wir brauchen das Geld. Das muss gesponsert werden“, wird Haider laut Schmidt in „Der Standard“ zitiert.

Haider habe es ausgenutzt, dass es ohne Anteilsverkauf seitens der Kärntner Landesholding an die BayernLB für die Bayern keine Mehrheit an der später notverstaatlichten Kärntner Hypo Alpe Adria gibt, so Schmidt.

Zustimmung angeblich an Sponsoring geknüpft

Letztendlich flossen 2,5 Millionen Euro, obwohl im BayernLB-Vorstand „ratloses Schulterzucken“ wegen der geforderten Zahlung geherrscht und Haider oft bei der Münchener Bank angerufen habe, „in denen Haider uns bedrängte“, so Schmidt.

Haiders Zustimmung zum Kauf der Hypo durch die Bayern habe der ehemalige Kärntner Landeshauptmann an das Fußballsponsoring geknüpft. „Dieses Thema empfanden alle als eklig“, so Schmidt laut „Standard“. Schmidt hat demnach laut Anklage auch gespürt, „dass die Hypo (...) damals erkannt hat, dass hier Korruption im Spiel war“.

Laut Anklage auch Eigenvorteil für Haider

In dieser Sache - und nicht nur wegen des Hypo-Kaufs an sich - müssen sich neben Schmidt auch der damalige Finanzvorstand und spätere BayernLB-Vorstandschef Michael Kemmer, sowie zwei weitere ehemalige Vorstände der BayernLB in München verantworten. Die Anklage sieht eine „Korruptionsabrede“. Haiders Forderung erscheine sachwidrig. Sie sieht einen „strafrechtlich relevanten Eigenvorteil Haiders“ laut „Standard“ ebenso erfüllt. Dieser hat demnach aus der „zunächst positiven Berichterstattung im Zusammenhang mit der Platzierung des SK Kärnten in der Bundesliga (...) und der hierauf beruhenden Stärkung seiner politischen Position“ beruht. Ein Termin für den Prozess in München steht noch nicht fest.

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