2,5 Jahre Haft für Harley-Davidson-Dieb
Der 47 Jahre alten Mann Angeklagte gab in seiner Einvernahme an, in den Niederlanden einen Lkw übernommen und nach Kärnten überstellt zu haben. Den Zweck dieser Fahrt habe er nicht gekannt, auch die Auftraggeber, die bisher nicht ausgeforscht werden konnten, kenne er nicht.
Weiters sagte der Angeklagte aus, er habe den Lkw zu einem Bahnhof gefahren, die Adresse sei im Navigationsgerät eingespeichert gewesen. Dann habe er den Schlüssel abgeben müssen und das Fahrzeug dann eine Woche lang nicht bewegt. Auch beim Verladen der Motorräder habe er nicht mitgeholfen, sagte der Holländer. Laut Aussage eines Polizeibeamten fand die Gerichtsmedizin lediglich auf einem Motorrad und einem Spanngurt DNA-Spuren des Angeklagten.
Angeklagter hatte Lkw nur gelenkt
Die Mitwirkung an dem Diebstahl könnten dem Mann nicht nachgewiesen werden, er habe nur das Transportmittel gelenkt, sagte Richter Norbert Jenny. Als Milderungsgrund führte er das Geständnis des Angeklagten sowie die Tatsache, dass kein Schaden entstanden sei, an. Die Motorräder wurden ihren Besitzern zurückgegeben.
APA/ Polizei
In diesem Kleinlastwagen fanden die Beamten Harleys im Gesamtwert von 250.000 Euro.
Ursprüngliche Anklage modifiziert
Die ursprüngliche Anklage hatte auf Beitrag zu gewerbsmäßigem schwerem Einbruchsdiebstahl gelautet. Der Angeklagte bekannte sich von Anfang an nur der Hehlerei schuldig. Staatsanwalt Bernhard Kaplaner modifizierte und erweiterte die Anklage auf Hehlerei, für die Richter Norbert Jenny dann den Schuldspruch verlas.
Erschwerend für das Strafausmaß waren die hohe Anzahl von einschlägigen Vorstrafen wegen verschiedener Diebstahlsdelikte in den Niederlanden und Deutschland. Der Angeklagte erbat sich drei Tage Bedenkzeit. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab.
Einer aufmerksamen Zeugin, die die Männer beim Beladen des Lkw beobachtet hatte, ist es zu verdanken, dass der Fall überhaupt aufgeflogen ist. Insgesamt wurden beim Harley-Treffen am Faaker See 23 Motorräder gestohlen.