Anrainerbesuch auf Brückenbaustelle

Zwischen Grafenstein und St. Kanzian entsteht derzeit die längste Eisenbahnbrücke in Kärnten. Das 600 Meter lange Bauwerk ist ein Kernstück der neuen Koralmbahn. Am Samstagvormittag wurden die Anrainer auf die Baustelle eingeladen.

Vor einem Jahr wurde mit den Bauarbeiten begonnen, die nicht unumstritten waren. Beim „Tag der offenen Baustelle“ am Samstag zeigten sich die Bürgerinitiativen mit dem Bau aber durchaus zufrieden. Zur Zeit misst das Bauwerk 150 Meter, nach der Fertigstellung im kommenden Sommer wird die Brücke 18.000 Tonnen schwer und 600 Meter lang sein. Damit zählt sie zu den längsten Eisenbahnbrücken Österreichs.

Die Kosten für das Objekt betragen 15 Millionen Euro. Mit dem Bau sind ausschließlich Firmen aus Kärnten beauftragt, sagte Klaus Berger, der ÖBB-Projektleiter: „Die Wertschöpfung ist enorm, weil der Auftrag bei der Firma Massivbau bleibt. Die Stahl- und Betonlieferanten leben von der Baustelle. In Kühnsdorf ist es ähnlich, das kommt dem Bundesland zugute.“

Bürgerinitiativen Großteils zufrieden

Fünf Bürgerinitiativen formierten sich im Vorfeld der Bauarbeiten. Für die Anliegen der Anrainer installierten die Bundesbahnen einen eigenen Ombudsmann. Maximilian Nachtigall, der Sprecher der Bürgerinitiativen, zeigte sich Großteils zufrieden. Man habe habe befürchtet, dass es durch das Brückenprojekt zu einer gewissen Belästigung kommen werde, sagte Nachtigall. Denn es handle sich um ein Naturschutzgebiet. Man habe aber in den letzten Jahren mit der HL-AG immer wieder Gespräche geführt, man habe einen guten Weg gefunden.

Geplant sind seitens der ÖBB auch umfassende Lärmschutzmaßnahmen auf der Brücke. Zudem wird, abseits der Brücke, eine 18 Hektar große, ökologische Ausgleichsfläche für Pflanzen und Tiere geschaffen. Im Jahr 2021 will man mit dem Teilbetrieb der Koralmbahn beginnen.