Dienstbeginn für Jost nach über drei Jahren

Nach 3,5 Jahren kehrt der ehemals suspendierte Klagenfurter Magistratsdirektor Peter Jost am kommenden Dienstag in sein Amt zurück. Seine Nachfolgerin Claudia Koroschetz will allerdings nicht weichen. Der Bürgermeister strebt eine „gütliche Lösung“ an.

Jost war im Frühjahr 2010 suspendiert und dann abberufen worden. Er zog vor Gericht, gewann den Prozess, im Mai dieses Jahres hob der Gemeinderat die Abberufung wieder auf. Noch scheint die Causa aber nicht ausgestanden, denn seine im Herbst 2010 bestellte Nachfolgerin, Claudia Koroschetz, hat die Stadt ebenfalls geklagt. Ihr Vertrag war auf drei Jahre befristet worden, was sie für nicht rechtens hält - mehr dazu in Magistratsdirektorin klagt Stadt.

Peter Jost

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Koroschetz will vom Gericht festgestellt wissen, dass ihr Vertrag unbefristet ist. Zudem fühlt sie sich zu gering bezahlt, die 33-Jährige steht auf dem Standpunkt, ihr stünde die Dienstklasse IX zu, das ist die höchste Gehaltsstufe, die ein öffentlich Bediensteter erreichen kann.

Scheider: Sind in Verhandlungen

Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ) will eine „gütliche Lösung“ mit Koroschetz erreichen. „Wir sind in Verhandlungen und ich bin zuversichtlich, dass wir uns einigen können“, sagte er. Dass es am Dienstag mit der Rückkehr Josts plötzlich zwei Magistratsdirektoren geben könnte, schließt Scheider aus: „Die Rechtslage ist eindeutig, ab Dienstag ist Jost Magistratsdirektor, darüber werde ich die Mitarbeiter auch noch rechtzeitig informieren.“

Mit der Rückkehr Josts ist ein jahrelanger Rechtsstreit beigelegt. Der 54-Jährige war 2009 angezeigt worden, weil er angeblich eine Zulage zu Unrecht bezogen haben soll. Das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung ermittelte, fand keine Verfehlungen, die Korruptionsstaatsanwaltschaft stellte das Verfahren im vergangenen Jahr schließlich ein. Mit der Rückkehr auf seinen Posten, den er von 2001 an bekleidet hat, ist er nun vollständig rehabilitiert.

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