Schloss Pöckstein: Pläne weiter auf Eis

Schloss Pöckstein bei Straßburg liegt auch ein Jahr nach dem Weiterverkauf im Dornröschenschlaf. Der Grund: Die Umweltverträglichkeitesprüfung für den Ausbau der Schnellstraße S37 läuft noch, bis zur Entscheidung heißt es warten.

Die Villacher Unternehmer Hartwig Warmuth und Thomas Telsnig haben den einstigen Bischofsitz vor rund einem Jahr gekauft. Kommt keine neue Straßentrasse, dann wollen sie in Pöckstein ein Gasthaus mit Gästezimmern und einem Veranstaltungssaal für Hochzeiten und Kulturprogramme ausbauen.

Frühklassizistisches Schloss

Pöckstein gilt als bedeutendster klassizistischer Bau Kärntens. Das Schloss wurde von 1778 bis 1782 von einem Salzburger Architekten erbaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss von Bomben beschädigt und wieder originalgetreu instandgesetzt.

Bis zum Umbau des klassizistischen Gebäudes müssen sich die neuen Besitzer allerdings weiter gedulden. Grund ist die ausstehende Umweltverträglichkeitsprüfung der S37, der Klagenfurter Schnellstraße. Die Umweltverträglichkeitsprüfung für den Abschnitt bei Zwischenwässern läuft im Verkehrsministerium. Kommt grünes Licht, dann müssen Politik und ASFINAG entscheiden, ob der Teilausbau der Straße stattfinden wird. An der Trassenführung des Ausbaus hängen auch die Umbaupläne des Schlosses.

Warmuth: „Haben noch lange Geduld“

Bis zur politischen Entscheidung wird es jedenfalls noch dauern und bis dahin liegen die Pläne für den Ausbau des Schlosses auf Eis. Damit bis zur Entscheidung keine Schäden entstehen, wurde heuer alles winterfest gemacht, Fenster und Dach wurden repariert. Bis zur Entscheidung beschäftigen sich die Schlossherren eben mit anderen Projekten, man habe noch „lange Geduld“, meint Warmuth: „Die Entscheidung, was aus dem Haus wird, ist eine für die nächsten Generationen. Diese Entscheidung soll in aller Ruhe fallen.“

Schloss Pöckstein Außen

ORF

Kleines Lebenszeichen im Herbst

Trotzdem bleibt das Schloss nicht völlig im Dornröschenschlaf. Noch im Herbst könnte es für eine Kulturveranstaltung geöffnet werden, eventuell auch für einen Adventmarkt. Details möchten die Schlossbesitzer noch nicht verraten.

Fünf Jahre lang stand das Schloss Pöckstein in der Gemeinde Straßburg vor dem Weiterverkauf im letzten Jahr leer. Im Jahr 2007 hatte es der Unternehmer Dante Buzzi um 1,4 Millionen Euro gekauft. Er hatte vor, die Immobilie gewinnbringend weiter zu verkaufen. Dieses Geschäft platzte, Buzzi musste Konkurs anmelden. Ein Rotlicht-Etablissement, wie von Anrainern und Kritikern in den vergangenen Jahren befürchtet, war bei den beiden neuen Schlossherren nie Thema.

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