Wer Chancen bei der Nationalratswahl hat

Am 29. September findet die Nationalratswahl statt. Einige Kärntner dürfen sich Chancen auf den Neueinzug ins Parlament ausrechnen, manche arrivierten Abgeordneten müssen hingegen um ihren Sitz zittern.

Montag um 17.00 Uhr endet die Einreichfrist für die Bundeslisten bei der Nationalratswahl. SPÖ, ÖVP, Grüne und die FPÖ gaben schon in den vergangenen Wochen bekannt, wen sie ins Rennen schicken. Das BZÖ präsentierte seine Bundesliste am Montagvormittag. Das Team Stronach wird seine erst einreichen. Insgesamt treten österreichweit neun Parteien an - neben den im Parlament vertretenen sind dies die KPÖ, NEOS und die Piratenpartei.

Schwierige Berechnungen

Das Rennen um die 183 Sitze im Nationalrat ist schwierig, die Berechnung, wer es ins Parlament schafft, kompliziert. Die besten Chancen haben jene Kandidaten, die auf der Bundesliste ihrer Partei weit vorne gereiht sind. So wird sich aus Kärntner Sicht beispielsweise Eva Glawischnig als Grünen-Spitzenkandidatin kaum Sorgen um ihr Mandat machen müssen. Gute Chancen auf einen Einzug dürfen sich auch ihr junger Parteikollege Julian Schmid als Nummer acht der Grünen Bundesliste, Franz-Joseph Huainigg auf Platz 12 bei der ÖVP, Christine Muttonen auf Rang 19 bei der SPÖ oder Gernot Darmann als Zwölfter auf der FPÖ-Bundesliste ausrechnen.

Darmann ist gleichzeitig Kärntner Spitzenkandidat. Als solche rechnen auch Hermann Lipitsch von der SPÖ, ÖVP-Landesparteichef Gabriel Obernosterer sowie Stefan Markowitz vom Team Stronach mit dem Wiedereinzug ins Parlament. Spitzenkandidat auf der Landesliste zu sein, bedeutet aber noch kein Fixmandat. Für die Grünen hofft Matthias Köchl, erstmals den Sprung in den Nationalrat zu schaffen.

Kompliziert wird es für die bisherigen Abgeordneten von FPÖ und BZÖ. Das BZÖ war bei der Nationalratswahl 2008 - der letzten von Jörg Haider - der große Sieger in Kärnten. Damals schaffte die Partei mit 38,5 Prozent der Stimmen in allen vier Wahlkreisen Grundmandate. 26.500 Stimmen waren dafür pro Wahlkreis notwendig. Je nach Wahlbeteiligung werden es diesmal ähnlich viele sein.

BZÖ: Mehrere Abgeordnete verloren

Doch die Ausgangslage hat sich dramatisch geändert. Mehrere Abgeordnete verließen das BZÖ in Richtung Freiheitliche und Team Stronach. Bündnisobmann Josef Bucher zeigt sich dennoch zuversichtlich und nennt als Wahlziel „fünf Prozent plus“. Sigisbert Dolinschek ist auf der Bundesliste auf Rang neun zu finden, Stefan Petzner überhaupt nur auf der Landesliste vorne gereiht.

Für sie gilt, was der vom BZÖ zu den Freiheitlichen zurückgekehrte Bürgermeister von Gmünd, Josef Jury auf den Punkt brachte: Man müsse sich nach dem Landtagswahldebakel ein Grundmandat bei der Nationalratswahl buchstäblich „errennen“. Auch Jurys Parteikollege Max Linder übte sich in Optimismus, die Chance auf ein Grundmandat lebe.

Strutz derzeit auf keiner Liste

Martin Strutz wollte gegenüber dem ORF am Montag nichts sagen. Der langjährige Abgeordnete und einstige Landeshauptmann-Stellvertreter ist bei der FPÖ weder auf der Bundes- noch auf der Landesliste zu finden. Offiziell werden die Kärntner FPÖ-Kandidaten am Dienstag von Bundesparteichef Heinz-Christian Strache in Klagenfurt präsentiert. Beim Team Stronach ist die Bundesliste noch nicht bekannt.

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