Bahnkunden: Beschwerden über ÖBB-Service

Seit es auf Salzburger Seite, zwischen Schwarzach St. Veit und Böckstein eine Großbaustelle gibt, gibt es zunehmend Beschwerden wegen des Service der ÖBB. Der Verein Fahrgast Kärnten, steigt als Interessenvertretung auf die Barrikaden.

Fahrgäste beklagen, sie müssten zwischen überfüllten Waggons ohne Klimaanlage nach Sitzplätzen suchen. Oder sie müssen in Klagenfurt oder Villach erfahren, dass ihr Zug schon früher abgefahren ist.

Ersatzzüge ohne Klimaanlage

Rechtsanwalt Richard Huber, von Fahrgast Kärnten, versteht nur noch Bahnhof. Seit vor einer Woche mit den Bauarbeiten auf Salzburger Seite begonnen wurde, gibt es die Beschwerdeflut erzürnter Zuggäste. Zugverspätungen von mindestens 20 Minuten bei den Fernreisezügen, seien weder in der Schalterhalle an den Bahnhöfen, noch im Internet angegeben. Daher sind auch jetzt noch unzählige Urlauber an den großen Bahnhöfen anzutreffen, die auf Anschlusszüge warten müssen.

Laut Richard Huber habe die ÖBB die geänderten Abfahrtszeiten nicht an die deutsche oder die kroatische Bahn weitergeleitet. Einen weiteren Kritikpunkt bieten „unannehmbare Ersatzzüge“. Es würden nicht klimatisierte Regionalzugwaggons zwischen Klagenfurt und Böckstein eingeschoben, sagte Huber: „Das ist für uns absolut indiskutabel. Wir haben auch gar nicht mehr intern bei den ÖBB nachgefragt, weil wir wissen, dass das schon ÖBB-Mitarbeiter, also Zugbegleiter versucht haben. Das war offensichtlich erfolglos. Deshalb sind wir den Weg an die Öffentlichkeit gegangen. Die Informationspolitik der ÖBB gegenüber ihren Kunden ist sehr schlecht.“

ÖBB-Posch: Einiges nicht ideal kommuniziert

ÖBB Pressesprecher Christoph Posch sagte, einiges sei sicher nicht ideal kommuniziert worden. Er räumt auch ein, dass in diesem Fall Regionalzugwaggons nicht die adäquate Lösung seien: "Bei der Planung des Wageneinsatzes ist uns etwas daneben gegangen. Da entschuldigen wir uns bei unseren Kunden, die Erschwernisse in Kauf nehmen müssen. Als Sofortmaßnahme haben wir dafür gesorgt, dass die Kunden ab Mittwoch gratis Mineralwasser bekommen. Das wird bis Ende der Sperre so bleiben. Wir sind nun dabei zu erheben, ob wir kurzfristig Fernverkehrsfahrzeuge nach Kärnten abziehen können, um diese zwischen Klagenfurt und Böckstein einzusetzen.

Posch betonte, dass die Verspätungsankündigungen im Internet bis zum Wochenende deutlich sichtbar gemacht werden. Außerdem werde man bis zum Ende der Bauarbeiten an der Strecke, mehr Personal anfordern, das dann mit den Schienenersatzverkehrsbussen zwischen Böckstein und Schwarzach St. Veit pendelt.