Feuchter Frühling als Rettung für den Wald

Die große Hitze und Trockenheit hinterlassen auch in den heimischen Wäldern ihre Spuren. Durch den feuchten Frühling wird es aber keine gravierenden Schäden geben. Forstexperten erwarten für heuer allerdings noch verstärkt Borkenkäferschäden.

An vielen Laubbäumen sind die Blätter schon herbstlich verfärbt, eine Folge der Trockenheit, sagt Landesforstdirektor Gerolf Baumgartner. Betroffen seien Laubbäume vor allem an Südhängen oder bei kalkigen Böden, wie etwa teils am Dobratsch.

Eine Borkenkäferplage blieb heuer trotz der Hitze bisher aus, so Baumgartner. Grund sei vermutlich das kühle und feuchte Frühjahr. Er gehe aber davon aus, dass es zum Jahresende noch viele durch Borkenkäfer verursachte Schäden geben werde. Dies werde auch für das nächste Jahr eine Vorbelastung sein.

Feuchter Frühling als Rettung

Die Rettung für den heimischen Wald war heuer der schneereiche Winter und der feuchte Frühling. Ohne diese Wasserreserven wären die Schäden durch die jetzige Trockenperiode viel gravierender gewesen, sagt Baumgartner.

Um die Trockenheit zu lindern, reiche ein Gewitterregen derzeit nicht aus. Baumgartner: „Bei einem kurzen Gewitter kann der Waldboden, wie auch landwirtschaftliche Flächen, das viele Wasser zunächst gar nicht aufnehmen, der meiste Niederschlag rinnt oberflächlich ab.“ Ideal wäre jetzt der so genannte „Landregen“, mit geringerem Niederschlag auf längere Zeit.

Gefährliche Waldbrände im Gebirge

Durch die Trockenheit kam es in den letzten Tagen und Wochen auch immer wieder zu Waldbränden. Großflächige Waldbrände wie im Mittelmeerraum seien in Kärnten nicht zu erwarten, meint Baumgartner. Außerdem seien die Kärntner Feuerwehren gut ausgebildet und organisiert, was schlimmere Schäden vermeide.

Ausnahme seien Waldbrände im Gebirge, wie etwa zuletzt im Gailtal auf der Windischen Höhe. Hier würden wegen der Unzugänglichkeit auch die heimischen Einsatzkräfte vor große Herausforderungen gestellt, größere Schadflächen seien deswegen möglich.

Fichte mag keine Hitze

Dass der Baumbestand durch die Hitze stark vermindert wird, sei nicht zu befürchten. Aufgrund der hohen Temperaturen sei auch die Vegetationsperiode des Waldes länger, das Waldwachstum nehme deswegen insgesamt zu, sagt der Landesforstdirektor.

Das zeige sich zum Beispiel bei der Fichte. Zwar sei sie anfällig für Hitze, in Summe habe sie durch die längere Wachstumszeit aber Zuwächse. Das gelte allerdings nur für kühlere Standorte und alpine Lage. Baumgartner: „Von trockenen Standorten, etwa dem Klagenfurter Becken, wird sich die Fichte verabschieden. In alpinen Mittellagen bei genügend Niederschlag wird sie weiter prächtig gedeihen.“

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