Friesach: Hoher Verlust nach Veranlagung
Die Gemeinde Friesach verkaufte 2006 um 1,6 Millionen Euro 120 Hektar Wald an zwei Private. Das Geld wurde auf 20 Jahre veranlagt, nur die Zinserträge werden jedes Jahr an die Gemeinde ausbezahlt. Es gibt sogar einen Gemeinderatsbeschluss, dieser besagt, dass das gesamte Geld bis zum Jahr 2015 zweckgebunden für den Burgenbau verwendet wird, so Bürgermeister Josef Kronlechner (SPÖ). Mit der Bank seien sechs Prozent vereinbart worden, 90.000 Euro seien so jedes Jahr für den Burgenbau budgetiert worden. Trotz des Gemeinderatsbeschlusses, das Kernkapital nicht zu verringern, fehlen jedoch 150.000 Euro.
Kronlechner räumte ein, dass es seit dem Jahr 2008 eine negative Zinsentwicklung gegeben habe. Man habe zwar jedes Jahr diese knapp 90.000 Euro für die Burg verwendet, doch die Zinsen seien immer weniger geworden. Aus diesem Grund sei es auch dazu gekommen, dass auf einmal das Kernkapital, eben jene 1,6 Millionen Euro, „angezapft“ worden sei, so Kronlechner.
Gemeindeaufsicht prüft die Causa
Die Details des Forstverkaufs in Friesach interessieren auch die Gemeindeaufsicht des Landes, die sich den Fall ansieht. Grundsätzlich seien Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit einzuhalten. So steht es in den Bestimmungen der Gemeindeaufsicht. Einer dieser Parameter dürfte wohl nicht ganz erfüllt worden sein.
Auf Nachfrage des ORF Kärnten zeigte sich der Friesacher Bürgermeister, Josef Kronlechner, überrascht. Es sei nicht im Geringsten die Rede davon, dass Geld fehlen würde oder gar verspekuliert worden sei. Vor mehreren Monaten habe die Bank die Gemeinde darüber informiert. Alle Gemeindepolitiker seien von Beginn an eingebunden gewesen, versicherte Kronlechner. Er geht davon aus, dass das Kapital in der Höhe von 1,6 Millionen Euro mit einer geänderten Vereinbarung wieder aufgebaut werden kann.