Carinthischer Sommer: Saison 2014 gefährdet

Der Vorstand des Carinthischen Sommers in Kärnten hat in einem offenen Brief an Bundesministerin Claudia Schmied (SPÖ) auf die prekäre finanzielle Situation des Festivals aufmerksam gemacht. Nach Subventionskürzungen sei die nächste Spielsaison gefährdet.

Ausgelöst durch die Subventionskürzungen der vergangenen Jahre durch das Land Kärnten und vor allem durch die kürzlich erfolgte Kürzung der Bundessubvention sieht sich der Trägerverein für die Saison 2013 derzeit mit einem Abgang von 70.000 Euro konfrontiert. Aus aktueller Sicht sei die Spielsaison 2014 daher nicht durchführbar, heißt es in dem Schreiben - mehr dazu in Carinthischer Sommer „gefährdet“.

Kürzung erst kurz vor Eröffnung bekannt gegeben

In dem Brief wird folgender Vorstandsbeschluss zitiert: „Sollte bis zum 31. 07. 2013 keine Budgetabdeckung für 2013 absehbar sein, sieht sich der Verein aufgrund der persönlichen Haftung der Mitglieder des Vorstandes außerstande, die Spielsaison 2014 zu organisieren und muss den Intendanten beauftragen, bis auf weiteres keine weiteren Verträge bis 2014 abzuschließen.“

Die Kürzung des Bundesbudgets von 370.000 Euro auf 300.000 Euro war erst knapp vor der Eröffnung des diesjährigen Festivals bekannt geworden. Zu diesem Zeitpunkt seien schon alle Termine und Verträge mit den Künstlern fixiert gewesen, sagte die Obfrau des Festivals, Walburga Litschauer, in einem Gespräch mit dem ORF-Kärnten.

Hoffen auf Gespräche zwischen Bund und Land

Schmied hatte die Kürzung aufgrund einer Empfehlung ihres Beirats getroffen. Seitens des Landes gab Landesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) eine Bestandsgarantie für das Festival ab. Verhandlungen über die Subvention des kommenden Jahres würden jedoch erst geführt, wenn auch über das Landesbudget 2014 gesprochen werde.

Litschauer hofft nun auf Gespräche zwischen Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Ministerin Schmied am 29. Juli: „Vom Bund wurde signalisiert, dass es mehr Geld gibt, wenn auch das Land mehr bezahlt“. Rund 200.000 Euro fehlen dem Carinthischen Sommer zur Budgetabdeckung für die laufende Spielsaison, sagte Litschauer.

Ministerium: Brauchen förderfähiges Programm

Tatsächlich hat der Carinthische Sommer heuer auf sein bisheriges Markenzeichen verzichtet, erstmals wird keine Kirchenoper aufgeführt. Allerdings nur, weil dafür zu wenig Geld vorhanden sei, heißt es und da beiße sich die Katze in den Schwanz, so Obfrau Litschauer gegenüber dem ORF-Kärnten.

Das Kulturministerium will sich vom Vorstand des Carinthischen Sommers bezüglich der Finanzierung des Festivals nicht unter Druck setzen lassen. Für ein Interview war Ministerin Schmied zwar nicht erreichbar, ihr Sprecher sagte aber, es brauche kein Ultimatum, sondern ein förderfähiges Programm. Schließlich könne man sich nicht über alle Richtlinien hinwegsetzen. Wenn der Carinthische Sommer wieder eine Kirchenoper aufführe oder etwa den „composer in Residence“, also einen Komponisten zum Ossiacher See einlade - wenn also der Anteil zeitgenössischer Musik erhöht werde - dann könne es auch wieder die volle Förderung geben. Das habe man der Festivalorganisation mehrfach zeitgerecht mitgeteilt, lautete die Stellungnahme des Kulturministeriums

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